Liebe Mitglieder, Freunde und Gäste des Bundes Katholischer Unternehmer (BKU) in unserer Diözesangruppe,
das Jahr 2020 geht leise zu Ende, obgleich es für uns alle auch ein wahres Schicksalsjahr war. „Corona“ bedeutet Gruppe, nicht nur im Sinne einer medizinischen Virusklasse, aber auch Kranz im Sinne einer Krone. Die Pandemie hat in der Tat Vielem eine Krone aufgesetzt und für Manche war und ist sie auch Last und Kreuzweg im Sinne einer Dornenkrone. Soweit ich es überblicken kann, ist zwar niemand von uns ernsthaft an Covid-19 erkrankt oder gar verstorben; jedoch kennt Manche und Mancher auch liebe Menschen, die dem Virus zum Opfer gefallen sind. Und viele haben durch die Lockdowns erheblich Schaden genommen und massive Einbussen hinnehmen müssen; im sozialen Miteinander, in der Bewegungsfreiheit, im Verzicht auf persönliche Begegnungen und einen vitalen Austausch bei Veranstaltungen aller Art und im existenziell ökonomischen Bereich. Wir wissen noch nicht, wann und wie es wieder „weiter gehen“ wird mit unserem gewohnten Leben.
Weihnachten 2020 - Aquarell von Norman Gebauer
So werden es stille Weihnachten und ein stiller Jahreswechsel werden. „Stille Nacht, heilige Nacht“ heißt das berühmteste deutsche Weihnachtslied, das in seiner Wehmut die leisen Töne liebt und unseren Blick auf das Kleine und Unscheinbare lenkt. Die, die uns lieb sind, versammeln wir im engen Kreis um uns herum und die Atmosphäre rund um die Krippe mit dem Kind in Bethlehem wird bei uns Einzug halten.
Mit diesem Kind ist jedem von uns aber auch ein Licht erschienen in der Finsternis dieser Welt. Das hat der Künstler in unserer Mitte, Norman Gebauer, in seinem Weihnachtsmotiv aufgegriffen, das ich Euch und Ihnen mit dieser Rundmail zusende. Wir alle hoffen, dass am Weihnachtsabend und dann immer stärker im Jahr 2021 dieses Licht diese Welt in uns und um uns herum wieder erhellt.
Wir wollen dann auch wieder attraktive Veranstaltungen mit dem christliche Menschenbild als unserem Leitbild und der katholischen Soziallehre, die auch eine wesentliche Grundlage für die soziale Marktwirtschaft als menschengerechte Wirtschaftsordnung in unserem freiheitlich-demokratischen Rechtsstaat ist, gestalten. Zunächst wahrscheinlich digital, dann auch wieder mit persönlicher Präsenz.
Ein besonderer Dank gilt allen, die im Jahr 2020 einen besonderen Beitrag geleistet haben. Neben dem Vorstand und dem Beirat danken wir vor allem Johannes Kauka, in dessen Golden Tulip Hotel wir zu Gast sein durften, Ansgar und Bärbel Elfgen, Alexander von Schönburg (BILD Chefredaktion), Matthias Schäfer (KAS Shanghai), Dr. Johannes Bohnen, Burkhard Dregger, dem Team von St Vinzenz und Regens Marc-Anton-Hell, die uns mit Ihren Vorträgen Neues und Schönes näher gebracht haben. Und last but not least unserem Geistlichen Berater, Dr. Josef Wieneke, der immer für uns da ist.
„Lasst uns nicht müde werden, das Gute zu tun; denn wenn wir darin nicht nachlassen, werden wir ernten, sobald die Zeit dafür gekommen ist. Deshalb wollen wir, solange wir noch Zeit haben, allen Menschen Gutes tun, besonders aber denen, die mit uns im Glauben verbunden sind.“ Was der Apostel Paulus im Galeterbrief schreibt, das wollen auch wir uns zu Herzen nehmen und die Hoffnung im Guten und auf das Gute gerade an Weihnachten bewahren.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen, Ihren Familien, Ihren Freunden und Ihren Unternehmungen und Unternehmen auch im Namen des gesamten Vorstandes und Beirates und unseres Geistlichen Beraters, Pfarrer Dr. Wieneke, eine gesegnete Weihnachtszeit. Nutzen wir die Besinnlichkeit, die das Fest 2020 besonders ausstrahlt, und vertrauen wir uns und unsere Sorgen dem Kind in der Krippe an.
Frohe Weihnachten und ein gesegnetes Jahr 2021!
Ihr
Richard Schütze
Jahresrückblick 2020 und Ausblick auf 2021
Gern erinnern wir uns an die vielen guten Zusammenkünfte im vergangenen Jahr: Im Januar hatten uns Barbara und Ansgar Elfgen hoch über Berlin in der Lounge des Golden Tulip-Hotels von Johannes Kauka über ihre Kaffeeplantage in Südamerika, die Kaffeeproduktion und verschiedene Kaffeesorten im Rahmen eines geselligen Abends mit dem Publizisten und BILD-Journalisten Alexander Graf Schönburg informiert. Im Juni - nach dem ersten Lockdown - hatte dann Matthias Schäfer, der Vertreter der „Konrad Adenauer Stiftung“ in Shanghai, einen aktuellen Einblick in die Corona-Politik und das Weltmachtstreben der kommunistischen chinesischen Partei- und Staatsführung sowie deren Überwachungsmethoden gegeben und im August hatten wir mit dem Public Affairs-Manager Dr. Johannes Bohnen über die gesellschaftspolitische Verantwortung der Unternehmer unter dem Titel „Corporate Political Responsibility – wie Unternehmen die Demokratie und damit sich selbst stärken“ diskutiert. Burkhard Dregger, Vorsitzender der CDU-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus, votierte in einem intensiven und kritischen Gespräch mit 50 Teilnehmern im September für eine umfassende Stärkung des Rechtsstaats und die Wahrung der Freiheitsrechte – gerade auch in Corona-Zeiten. Und Pfarrer Dr. Wieneke, der vor fast jeder Abendveranstaltung eine Heilige Messe mit uns feiert, erläuterte Ende Oktober den Sinn der Feste „Allerheiligen“ am 1. und „Allerseelen“ am 2. November und sprach mit uns über den Sinn von Leiden und Sterben, Tod und Abschied, Erinnerung und Gedenken sowie die Hoffnung auf die leibliche Auferstehung von den Toten. Dr. Wieneke skizzierte auch bei einem „BKU-Mittagstisch“, der jeden 2. Dienstag im Monat im „International Club“ unter der Moderation von Ansgar Elfgen veranstaltet wird, die Schwerpunkte der neuen Sozialenzyklika „Fratelli Tutti“ von Papst Franziskus. Bei diesen sehr beliebten „Mittagstischen“ kommen alle Teilnehmenden mit Statements aus ihrem beruflichen Alltag wie bspw. zum Thema „Vertrauen oder Kontrolle?“ auch selbst zu Wort und stellen sich einander vor.
Im neuen Jahr wollen wir - sobald möglich - auch an unsere erfolgreichen und gut besuchten Abendveranstaltungen und die großen Wochenend-Seminare (zuletzt im Oktober des Jahres auf Gut Klostermühle in Alt-Madlitz) des BKU-YouthClub anknüpfen, die in Kooperation mit der VALERE-Academy für Wertebildung durchgeführt werden. Hier verdeutlichen wir die Grundlagen einer christlich fundierten realistischen Philosophie sowie der sozialen Marktwirtschaft und debattieren aktuelle geistig-geistliche Entwicklungen. Dieses erfolgreiche Konzept bieten wir auch anderen BKU-Diözesangruppen als Kooperationsprojekt an.
Bei unserer Jahresabschlussveranstaltung hat uns der Regens des Berliner Priesterseminars, Marc-Anton Hell, vor wenigen Tagen die Hoffnung vermittelt, die Spannung in unserem Leben zwischen dem Jetzt und Hier, dem Heute und dem Morgen, bewußt zu leben und immer wieder ein verbindendes Element zwischen Welt und Kirche zu sein, ohne uns der Welt anzupassen. Wir leben zwar „in" der Welt, sind aber nicht „von“ ihr und werden sie auch „überleben“. Die daraus resultierende Spannung lässt sich auch in der Hoffnung ertragen, dass wir die Menschwerdung unseres Erlösers in Bethlehem in wenigen Tagen erneut und mit großer Freude feiern dürfen.
Viele Menschen, insbesondere auch Unternehmer, Selbständige und Führungskräfte, suchen spirituelle Gemeinschaft. Bieten wir ihnen den BKU Berlin-Brandenburg als eine geistige Heimat an: Bringen Sie Freundinnen oder Freunde und auch junge Menschen gern mit zu unseren Treffen und laden Sie sie zu uns ein! Wir sind eine lebendige und weite Gemeinschaft von fast 100 Mitgliedern und mit vielen Freunden und Gästen und freuen uns über frische Gedanken und Ansichten. Gemeinsam wollen wir - nicht zuletzt an der Hand unseres Patrons, dem Hl. Joseph - in die Zukunft gehen. Papst Franziskus hat das kommende Jahr zum „Josefsjahr" erklärt. Von diesem bescheidenen und meist im Hintergrund stehenden Mann können wir alle lernen - nicht zuletzt Gottvertrauen und Demut, die wir so sehr brauchen.