Wertschöpfung und Gemeinwohl gehen Hand in Hand
In seiner aktuellen Enzyklika „Fratelli tutti“ kritisiert Papst Franziskus die Wirtschaft und den freien Markt erneut pauschal. „Die Freiheit des Marktes braucht Regeln, sie darf aber nicht einseitig zugunsten des Sozialen aufgegeben werden, sonst ist unsere Wirtschaft und mit ihr Arbeit und Soziales bald am Ende“, betont Prof. Dr. Dr. Ulrich Hemel, Vorsitzender des BKU. Die Soziale Marktwirtschaft in Europa setzte auf eine Verbindung der Suche nach der besten Lösung im Wettbewerb und der Garantie von sozialen Mindeststandards. „Wertschöpfung und Gemeinwohl gehen Hand in Hand, sie schließen einander nicht aus“, so Hemel. Die Aufforderung des Papstes zu mehr Geschwisterlichkeit finde ihren Ausdruck bereits heute vielfach darin, dass die Wirtschaft den Menschen viel stärker als früher im Mittelpunkt sehe. Das funktioniere noch nicht überall auf der Welt. Insoweit seien kritische Hinweise des Papstes an die Wirtschaft auch berechtigt.
Aktuell gibt es in Deutschland kritische Stimmen zu der Enzyklika, weil Papst Franziskus das Privateigentum relativiert und es nur als ein sekundäres Naturrecht betrachtet. Es ist wichtig, dem Eigentumsrecht eine Sozialpflichtigkeit an die Seite zu geben. Das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland zeigt im Artikel 14, so Hemel, dass dies schon lange die Maxime des Handels in unserem Land ist.
Papst Franziskus geht es in seiner Enzyklika um eines seiner Herzensanliegen, ein am globalen Gemeinwohl orientiertes Zusammenleben der Menschen. Für das Handeln von Unternehmen bedeute dies, ethische Prinzipien zu achten und durch ihr Wirtschaften gute Leistungen zu erbringen. Zur Gemeinwohlorientierung gehört ebenso, transparent und fair mit Kunden und Mitarbeitern umzugehen und einen Beitrag zur Lebensqualität in der Gesellschaft zu leisten. „Gerade der BKU kämpft dafür, dass ein neues Bild der Wirtschaft entsteht. Wir vereinigen bei uns Unternehmer und Unternehmerinnen, die mit ihren Unternehmen einen Beitrag leisten – sowohl zur Wertschöpfung als auch zum gelingenden sozialen Zusammenhalt in der Gesellschaft“, stellt Hemel heraus. Genau dafür setze sich Papst Franziskus in "Fratelli tutti" ein.
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