Die Mitglieder der BKU-Diözesangruppe Hamburg hatten am 10. Februar die Gelegenheit, sich in einem persönlichen Gespräch mit Dennis Thering, dem Vorsitzenden der CDU-Fraktion in der Hamburger Bürgerschaft, und Prof. Dr. Götz Wiese, dem wirtschaftspolitischen Sprecher der CDU Hamburg, über die aktuelle wirtschaftliche Lage der Hansestadt auszutauschen.
Unter dem Motto „Wie geht’s weiter mit Hamburgs Wirtschaft?“ wurden drängende Themen wie drohende Insolvenzen, Fachkräftemangel und die Notwendigkeit einer Kehrtwende in der Wirtschaftspolitik erörtert.
Hamburgs CDU-Fraktionsvorsitzender Thering fordert Rückbesinnung auf wirtschaftliche Kernanliegen
Dennis Thering betonte, dass die CDU Hamburg als Wirtschaftspartei agieren müsse und forderte eine Rückbesinnung auf wirtschaftliche Kernanliegen. „Die Zahl der Insolvenzen steigt alarmierend“, warnte Thering und verwies auf die Herausforderungen, vor denen viele Unternehmen stehen. Fach- und Arbeitskräftemangel sowie übertriebene Bürokratisierung standen bei der Diskussion unter anderem im Fokus.
Die Infrastruktur müsse dringend erneuert und Wohnraum geschaffen werden, so Thering. Hamburg ziehe viele junge Menschen an, weshalb neben Studentenwohnheimen ebenso Azubi-Wohnheime bereitgestellt werden müssten. Thering erklärte, es sei anzustreben, die Bautätigkeiten in Hamburg wieder hochzufahren, mit einem Mindestmaß an nötigen Auflagen.
Prof. Dr. Wiese ergänzte die Diskussion mit einem eindringlichen Appell: „Wir befinden uns in einer strukturellen Krise, die uns in eine unglaublich schwere Situation gebracht hat. Kostenniveau, Steuerkosten, Energiekosten sind in Deutschland insgesamt, verglichen mit den Nachbarländern, zu hoch. Die technologische Entwicklung in Deutschland hinkt hinterher; insbesondere im Bereich Künstliche Intelligenz sei wenig Fortschritt zu verzeichnen.“
Wirtschaftspolitischer Sprecher der CDU Hamburg: Herausforderungen bieten auch Chancen
Er wies darauf hin, dass viele Faktoren wie Demographie, Energiepreise und Klimawandel nicht nur Herausforderungen darstellen, sondern auch Chancen bieten könnten – wenn man bereit sei, sie zu nutzen. Ein zentrales Thema des Treffens war die Initiative „Hamburg – Tor zur Welt“, die mit zusätzlichen Investitionen von über 200 Millionen Euro pro Jahr insbesondere technische Studiengänge fördern soll. Thering forderte zudem eine Stärkung des Etats der Wirtschaftsbehörde: „Der Etat ist hier von allen am geringsten und muss dringend erhöht werden.“
Der engagierte Austausch mit Dennis Thering und Prof. Dr. Götz Wiese bot den BKU-Mitgliedern die Gelegenheit, die unternehmerischen Gestaltungsengpässe in der Hansestadt direkt anzusprechen und dabei auf dankbares Gehör zu treffen. In dem regen Dialog, der die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Politik unterstrich, wurden zentrale Fragen zur zukünftigen wirtschaftlichen Ausrichtung Hamburgs erörtert.
Ingrid Smits, DG Hamburg