
Lioba Müller, Vorsitzende des Jungen BKU und kooptiertes BKU-Vorstandsmitglied, über ihren Glauben. Der Beitrag erschien zuerst im BKU Journal 1|2025.
Als GenZ bin ich mit vielem „vertraut“ – Schnelligkeit, Angebotsvielfalt, ständige Verfügbarkeit. Auch Krisen gehören längst dazu: Wirtschaftskrise, Corona, Klimawandel, Krieg in der Ukraine, Nahostkonflikt, humanitäre Katastrophen – die Welt verändert sich.
Nach einer Zeit des mehrheitlich globalen Miteinanders scheint der Wind auf dem internationalen Parkett nun rauer zu werden. Wirtschaftlich stehen wir in Deutschland mit Automobilindustrie, chemisch-pharmazeutischen Industrie und Maschinenbau vor großen Umbrüchen, die früher oder später Auswirkungen auf das Leben des und der Einzelnen haben. Wir bewegen uns auf Zeiten zu, in denen wir gefordert sein werden, neu umzudenken, flexibel und resilient zu sein.
Neben diesen exogenen Veränderungen, die mich als Mensch konkret in meiner Lebenswelt und meinen Zukunftsgedanken betreffen, bin ich auch als Person im Alltag gefordert. Wandel, Umbrüche, Zeiten des harten Arbeitens, Momente der Freude und des Glücks, das Erleben von Gutem wie von Schlechtem: All das gehört dazu. Einiges im Leben ist beeinflussbar, steuerbar, planbar – und doch gibt es vieles, das sich nicht vorhersagen lässt. Häufig sind es gerade diese Momente, die uns prägen. Wie gehe ich damit um? Was ist, wenn es manchmal einfach zu viel wird, ich gewisse Dinge nicht verstehe und an Grenzen stoße? Oder ich einfach nur glücklich sein will und das Gefühl habe, just in diesem Moment bin ich es nicht? Für mich gibt der Glaube Antworten – #secretpower, die Halt und Stärke gibt.
Der Glaube ist mir Fundament, ist mir Orientierung und hilft mir, das Wesentliche im Leben nicht aus den Augen zu verlieren. Im Hier und Jetzt das Schöne zu sehen, den Alltag mit Freude zu bestreiten und mit Neugierde auf mein Gegenüber zu schauen, ist mir Anspruch an die Wirklichkeit. Nicht, dass mir das immer gelingen würde – aber einen inneren Kompass zu haben und den Wunsch und die Sehnsucht, mit einem offenen, unvoreingenommenen Blick den Tag zu bestreiten, das ist, was trägt. Durch den Blick auf Christus weiß ich, ich bin geliebt, ich bin als Mensch angenommen, so wie ich bin und ich habe eine Aufgabe in dieser Welt.
Lioba Müller