Gedenkveranstaltung für Erich Klausener

Am 27. September 2024 fand für den ersten Glaubenszeugen unseres Berliner Erzbistums, Dr. Erich Klausener, im nach ihm benannten Saal des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr, ein ehrendes Gedenken statt, an dem eine Delegation unserer Diözesangruppe teilnahm.

Vor 90 Jahren wurde der Ministerialdirektor der Preußischen Regierung und Leiter der Katholischen Aktion Berlin, Dr. Erich Klausener, in seinem Dienstzimmer des Reichsverkehrsministeriums erschossen.
Von 1926 bis 1933 leitete Klausener im preußischen Innenministerium die Polizeiabteilung. Seine Entscheidungsbefugnis in diesem Amt bedeutete für die NS-Machthaber ein unkalkulierbares Risiko bei der Durchsetzung eigener Interessen. Deshalb ordnete Göring die Versetzung Klauseners, den er als „gefährlichen Katholiken“ bezeichnete, in das Verkehrsministerium an. Klausener, der im Ehrenamt die Katholische Aktion Berlin leitete, organisierte u.a. auch den 32. Märkischen Katholikentag, der am 24. Juni 1934 auf der Rennbahn Hoppegarten über 50.000 Katholiken vereinte.
Hier sprach er ein folgenschweres Schlusswort, in welchem er seine Botschaft an ALLE Menschen (also ohne jegliche Ausgrenzung unliebsamer Personengruppen) richtete. Seine öffentliche Kritik an der menschenfeindlichen NS-Ideologie besiegelte schließlich sein Todesurteil.
Wir ehren Klausener als aufrechten Demokraten in unruhigen Zeiten, als scharfsinnigen Juristen, als tatkräftigen Organisator, als gefühlsamen Sozialpolitiker und unerschrockenen Leiter der Katholischen Aktion des Berliner Bistums. Seine kompromisslose Einsatzbereitschaft für seine Glaubensüberzeugung wirkt bis heute als Vermächtnis und Verpflichtung.

Unmittelbar nach dem Mauerfall wurde der Geschäftsführer der Hochbaugesellschaft St. Albertus Bauhütte mbH, Werner Sygnecki, Mitglied im BKU. Er ist Vorsitzender des Vereins „Freundeskreis Dr. Erich Klausener e.V.“.

Text: Werner Sygnecki | Bilder: Norman Gebauer