Die DG Berlin-Brandenburg in Polen

Eine Unternehmerische Pilgerfahrt nach Tschenstochau und Krakau

Und wir wurden immer mehr …
… Pilger
… mit Gnaden beschenkt
… mit Geselligkeit gesegnet

Start:
Am 3. Oktober ging es in aller Herrgottsfrühe los. Der Flieger startete von Berlin um 6.30 Uhr. In Krakau angekommen, besuchten wir zu Beginn das älteste Kloster Polens (von 1044): die Benediktinerabtei in Tyniec.
Dann holten wir noch weitere Pilger vom Flughafen ab, die von Frankfurt a.M. kamen, und mit einem Bus ging es gemeinsam nach Tschenstochau. Dort trafen wir die Autofahrer aus Berlin und besichtigten die Basilika und die Gnadenkapelle mit der Schwarzen Madonna.
Ich fand es tiefbewegend am Tag der Deutschen Einheit am „Nationalwallfahrtsort Tschenstochau“ so viel über Polen, Papst Johannes Paul II. und die Frömmigkeit in Polen zu erfahren und zu erleben: All dies waren doch wichtige Vorbedingungen für die Deutsche Einheit. „Noch ist Polen nicht verloren“ heißt es in der polnischen Nationalhymne. Ich hoffe, dass diese himmlische Zuversicht auch auf Deutschland zutrifft.
Mit „unserem“ Pfarrer Dr. Josef Wienke und mit Diakon Dr. Dr. Kai Witzel feierten wir die Heilige Messe in einer Seitenkapelle neben der Gnadenkapelle. Nach diesem Höhepunkt ging es zum Hotel und zum gemeinsamen Abendessen. Nicht nur das Essen, sondern auch die Geselligkeit waren zum Genießen.

2. Tag:
Danke Herr! Danke Maria für Deine Fürsprache!
Nach einem sehr guten Frühstück feierten wir mit der Schwarzen Madonna, Pfarrer Dr. Wieneke und Diakon Dr. Dr. Witzel direkt vor dem Gnadenbild! Es war sehr ergreifend, in dieser Heiligen Messe nicht nur die polnische Spiritualität zu beobachten, sondern auch ein Teil davon zu werden und dies zu feiern.
Anschließend ging es mit dem Bus oder mit Pkws (zurück) nach Krakau. Im Bus gab es wieder Geselligkeit und gute Gespräche und in Krakau aßen wir in einer Kellergaststätte gemeinsam eine Suppe. So gestärkt besichtigten wir geführt die Innenstadt.
Krakau – Stadt der Traditionen: beeindruckende Blüte im Mittelalter als Handelsmetropole
Krakau – Stadt von Kunst und Kultur
Krakau – Stadt der Cafés, der Kneipen und der Livemusik (Krakau ist die Stadt mit der größten Kneipendichte in Europa).
Am Markt, im Keller des Hauses mit den 3 Widdern, gibt es schon über 100 Jahre ein politisches Kabarett, obwohl die Herrschenden dieses Kabarett „widderlich“ fanden, hat es immer weiter fortbestanden („noch ist Polen nicht verloren …“).
Ein Starkregen trieb uns in die Marienkirche. Dort wurden wir vom Veit-Stoß-Altar überrascht: Ein 11×13 Meter großer Hochaltar, der in der spätmittelalterlichen Holzschnitzkunst internationale Maßstäbe gesetzt hat. Finanziert wurde damals dieses Meisterstück durch die Kaufmannschaft Krakaus – einer Art „Vorgängerorganisation des BKU“ in Krakau.
Aus der Marienkirche heraus, teilte sich die Gruppe: Die einen gingen zur „Trockenlegung“ ins Hotel, die anderen gingen bei strömendem Regen weiter zum Wawel – der Königsburg und dem Residenzzentrum von Krakau. Vereint wurden wir zufällig wieder in der Straßenbahn auf dem Weg zum Abendessen. Hier trafen wir polnische Unternehmer. Sofort begannen intensive Netzwerkgespräche – alle Teilnehmer stellten sich dann auch persönlich vor. Gut gelaunt, gut gesättigt und gesprächig ging es mit der Straßenbahn zurück. Die Endstation war die Hotelbar in der Lobby. Dort wurden die finalen Kräfte gesammelt, um den Weg zum Zimmer zu schaffen…

3. Tag:
Am Gedenktag der Heiligen Faustina (die Barmherzigkeit Jesu) besuchten wir zunächst die Gedenkstätte der Heiligen Faustina und das Heiligtum der Göttlichen Barmherzigkeit, besuchten dort eine polnische Messe und fuhren dann zur Gedenkstätte für Johannes Paul II. Als diese von vielen Pilgern aufgesuchten und modern gestalteten Orte mit Ihrer Spiritualität und Frömmigkeit ihre tiefe Wirkung entfalteten, habe ich mich gefragt, warum es solche (nationalen) katholischen Zentren nicht in Deutschland gibt? An Heiligen mangelt es uns in Deutschland bestimmt nicht. Ich vermute, dass es daran liegt, dass die „katholische Brille“ in Polen geeignet ist, die Seele der polnischen Nation zu erkennen. In Deutschland ist die politische Seite des Christentums immer sehr stark gewesen. Deshalb bekommen wir Investiturstreite, Reformationen und synodale Wege hin, die ohne Zweifel bedeutsam waren und sind, aber so kommt es leider zu keiner tiefen Einheit im Glauben, die das Herz und die Seele des Volkes prägen. (aber: noch ist Deutschland nicht verloren …).
So geistig „gesättigt“ und beeindruckt fuhren wir zum Mittagessen nach Krakau (also an diese polnische Küche kann ich mich echt gewöhnen). Auch bei diesem Essen hatten wir Gäste: zwei Hochschulprofessoren, die ein Buch des Ehemannes „unserer“ Frau Prof. Kirchner über dessen 13jährigen Bruder Didi in den Kriegs- und Nachkriegswirren der Freien Stadt Danzig nun auf polnisch veröffentlichen wollen. Dies wird ein großartiges Projekt zur deutsch-polnischen Verständigung.
„Nebenbei“ haben wir noch viel über die polnische und die Krakauer Geschichte gelernt.
Außerdem waren noch einige junge Start-up-Unternehmer aus Krakau beim Mittagessen dabei.
Anschließend hatten wir eine Stadtführung durch Kazimierz, dem jüdischen Viertel von Krakau. Hier reiht sich eine Szene-Kneipe an die andere. Krakau ist wirklich faszinierend.
Zum Abendessen haben wir natürlich die Szene nicht verlassen: Die verschiedenen Eindrücke haben wir bei gutem Essen, mit passenden Getränken und viel Geselligkeit  „aufgearbeitet“ – das war so richtig gut. Erst danach sind wir wieder in den „sicheren Hafen“ des Hotels eingelaufen.

4. Tag
Alle haben eine gute Basis für den Tag am Frühstückbuffet erhalten. Ein paar waren sogar schon in der Frühmesse in der Kathedrale auf dem Wawel. Das war natürlich noch viel nachhaltiger…
Der Tag war vorgesehen für Individualplanung und „Nacharbeitung“. Ich persönlich war mit einer Gruppe in Schindlers Fabrik (bekannt durch den Film „Schindlers Liste“). Die Ausstellung über das Wirken der Nazis und des Krieges in Polen und besonders in Krakau war tief beeindruckend – wie schnell doch Rechtstaatlichkeit mit Hilfe von Ideologie im Namen der „Aufrechterhaltung von Ordnung“ in Willkür und Terror umschlagen kann. Ich hoffe, dass dies in Deutschland und in Europa nicht wieder passiert.
Mittags haben wir die empfohlenen Cafés und Kneipen ausprobiert. Danach wieder Treffen im Zentrum: Heilige Messe in „St. Barbara“ (14.30 Uhr) mit der deutschen katholischen Gemeinde in Krakau. Diese Gemeinde ist zwar kleiner als unsere Pilgergruppe, aber sehr herzlich. Wir tauschten uns dann noch im Innenhof der Kirche aus.
Am Nachmittag begaben sich dann die Autofahrer und die ersten Flugreisenden wieder auf den Heimweg. Die „Ryan-Air-Berliner“ hatten noch Zeit für Museen („Dame mit dem Hermelin“ – Leonardo da Vinci) und/oder Cafés. Natürlich trafen wir uns wieder zum Abendessen. Dort gratulierten wir Norman zum Geburtstag, aßen Ente und dann ging es auch schon zum Hotel und zum Flughafen. Landung 22.45 Uhr in Berlin. Halleluja.

1.000 Dank sagen alle 22 Pilger besonders an Elzbieta Haase-Nowocien und Jakob Heinen für die tolle Organisation, die sprachliche Unterstützung und die ständige fröhliche Ansprechbarkeit. Die Fahrt war großartig für Körper, Geist und Seele. Es wird nicht nur der „Ausschlag“ auf der Personenwaage bleiben: Die Eindrücke, Impulse und Gnaden werden nicht nur uns Pilgern, sondern auch der gesamten BKU DG Berlin-Brandenburg dienen.
DANKE !!!

Text: Dr. Jörg Höwer | Bilder: Norman Gebauer