Corporate Social Responsibility (CSR) ist schwer in Mode und doch etwas, was Unternehmen immer schon tun. Konzerne wie Familienunternehmen engagieren sich seit jeher in ihrem gesellschaftlichen Umfeld. Nun wird der Gesetzgeber in diesem Jahr voraussichtlich eine EU-Richtlinie umsetzen und eine CSR-Berichtspflicht einführen, die weit mehr umfasst als das gesellschaftliche Engagement. Direkt gilt sie nur für größere, kapitalmarkt-orientierte Unternehmen, doch können Kunden, Aktionäre oder die Öffentlichkeit dies durchaus auch von mittleren und kleinen Firmen erwarten. Viele Unternehmer sehen die neue Vorschrift und den CSR-Trend kritisch.
Tatsächlich haben Unternehmen oft keine klar definierte Linie, was sie gesellschaftlich weshalb tun wollen, und was sie lassen. Viele Aktivitäten sind eher historisch gewachsen und von persönlichen Beziehungen abhängig als strategisch. Damit verschenken Unternehmen Möglichkeiten, denn zielgerichtet aufgestellte CSR schafft neue und im Vergleich zu herkömmlicher Werbung kostengünstige Kommunikationskanäle zu Mitarbeitern, Kunden, in der Branche, am Standort oder in der Öffentlichkeit. Aber kann / darf CSR so zweckfrei gedacht werden? Können Unternehmen altruistisch sein? Was bedeutet die neue Berichtspflicht für Unternehmen? Wie können Unternehmen die zunächst lästige Pflicht für sich nutzen? Diskutieren Sie mit: Prof. Dr. Dr. Johannes Wallacher Professor für Sozialwissenschaften und Wirtschaftsethik und Präsident der Hochschule für Philosophie, München und Gerd Henghuber (Bild) Langjähriger Leiter Unternehmenskommunikation, Geschäftsführer einer Beratungsagentur für gesellschaftliches Engagement (www.henghuber.de)