Gegen eine „betreute Ökonomie“ – für Freiheit und Verantwortung

Der Bund Katholischer Unternehmer fordert mit einem 5-Punkte-Programm eine zukunftsfähige Wirtschaft: weniger Detailregulierung, dafür mehr Innovationsförderung, internationale Wettbewerbsfähigkeit, unternehmerische Eigenverantwortung und Anpassungsfähigkeit.

Durch ein 5-Punkte-Programm zur gezielten Stärkung von Freiheit, Verantwortung und sozialer Gerechtigkeit ließe sich nach Ansicht des BKU eine Wirtschaftsordnung gestalten, die innovatives Unternehmertum fördert und die gesamte Gesellschaft voranbringt. Anstatt sich von kleinteiligen Regulierungen einschränken zu lassen, gelte es, gemeinsam eine Wirtschaft zu fördern, die sowohl unternehmerische Kreativität als auch das Gemeinwohl in den Mittelpunkt stellt.

BKU-Vizevorsitzender: Mikromanagement gefährdet unternehmerische Freiheit

Der stellvertretende BKU-Vorsitzende, Andree Brüning, erklärt dazu: „Investitionen sollten Ausdruck aktiven Handelns und Gestaltens sein – nicht bloße Reaktionen auf bürokratische Vorgaben. Unternehmen müssen die Freiheit haben, ihre Investitionen auf Grundlage ihrer eigenen Überzeugungen und Marktkenntnisse zu tätigen. Diese Freiheit wird jedoch durch eine zunehmende staatliche Mikromanagement-Mentalität gefährdet, die Unternehmen dazu zwingt, sich eher an bürokratische Regeln als an tatsächliche Marktbedürfnisse anzupassen.“

5-Punkte-Programm des BKU für eine zukunftsfähige Wirtschaft

1. Rahmenbedingungen statt Detailregulierungen
Der Staat sollte sich darauf konzentrieren, stabile und faire Rahmenbedingungen für die Wirtschaft zu schaffen. Dazu gehören klare, verständliche und langfristig angelegte Gesetze, die einen verlässlichen Rechtsrahmen bieten, in dem Unternehmen planen und handeln können. Anstatt sich in detaillierten Vorschriften zu verlieren, die den Handlungsspielraum der Unternehmen einschränken, sollte der Staat auf Regulierungen verzichten, die kurzfristige Marktverzerrungen begünstigen und langfristige Innovationsprozesse behindern.

2. Förderung von Innovationskultur
Um die Innovationskraft der Unternehmen zu stärken, sollte der Staat gezielte Anreize für Forschung und Entwicklung schaffen, ohne diese jedoch mit bürokratischen Auflagen zu überfrachten. Das bedeutet, den Zugang zu Fördermitteln zu erleichtern und unnötige Bürokratie abzubauen, sodass Unternehmen flexibel und schnell auf Marktchancen reagieren können. Ein Beispiel könnte die Einführung eines steuerlichen Forschungsfreibetrags sein, der unabhängig von der Größe des Unternehmens gewährt wird und Bürokratie minimiert.

3. Internationale Wettbewerbsfähigkeit sichern
Auf internationaler Ebene sollte der Staat aktiv dazu beitragen, Handelshemmnisse abzubauen und faire Wettbewerbsbedingungen zu fördern. Das bedeutet, sich auf die internationale Zusammenarbeit zu konzentrieren, um Standards zu harmonisieren und den Zugang zu globalen Märkten zu erleichtern. Dies könnte durch die Vereinfachung von Export- und Importvorschriften sowie durch die Förderung bilateraler und multilateraler Handelsabkommen geschehen. Die Rekrutierung von Arbeitskräften aus dem Ausland sollte gezielt vereinfacht werden. Hier sollten die Handwerkskammern und IHKs eine Führungsrolle übernehmen.

4. Unternehmerische Eigenverantwortung stärken
Unternehmen sollten ermutigt werden, ihre Eigenverantwortung wahrzunehmen und langfristig sinnvolle Investitionen zu tätigen, die nicht nur wirtschaftlich, sondern auch gesellschaftlich wertvoll sind. Der Staat kann dies unterstützen, indem er Anreize für nachhaltige Geschäftsmodelle schafft, beispielsweise durch Steuervergünstigungen für Unternehmen, die in Bildung, soziale Projekte oder umweltfreundliche Technologien investieren.

5. Flexibilität und Anpassungsfähigkeit fördern
Der Staat sollte Unternehmen gezielt unterstützen, indem er unbürokratische Maßnahmen zur Förderung von Flexibilität und Anpassungsfähigkeit einführt. Dies könnte durch die Bereitstellung von steuerlichen Anreizen für Unternehmen geschehen, die in Weiterbildungsprogramme investieren, oder durch direkte finanzielle Zuschüsse, die durch vereinfachte Antragsverfahren bereitgestellt werden. Alternativ könnten innovative Förderformen wie digitale Plattformen zur Koordination von Weiterbildungsangeboten genutzt werden, um den administrativen Aufwand zu minimieren und eine schnelle, unbürokratische Unterstützung zu gewährleisten. So werden Unternehmer und Mitarbeiter durch gezielte Förderung angeregt, eigenverantwortlich die Herausforderungen einer dynamischen Wirtschaft zu meistern.

Für eine Wirtschaft mit Sinn und Verantwortung

Nach Ansicht des BKU lässt sich Investitionssicherheit nicht mittels starrer Regeln und staatlicher Sicherheiten, sondern durch aktives Interesse an der Welt und ihrer Entwicklung herstellen. „Unternehmen, die in das investieren, was ihnen wirklich wichtig ist, schaffen langfristigen Wert und sind widerstandsfähiger gegenüber Rückschlägen. Eine solche Wirtschaft ist nicht nur wirtschaftlich erfolgreich, sondern trägt auch zum Gemeinwohl bei und erfüllt die Prinzipien der Katholischen Soziallehre“, führt der BKU-Vizevorsitzende Andree Brüning aus.

„Indem der Staat sich auf die Schaffung der richtigen Rahmenbedingungen konzentriert und Unternehmen die Freiheit und Verantwortung zurückgibt, kann eine zukunftsfähige und gerechte Wirtschaft entstehen, die sowohl wirtschaftlichen Erfolg als auch soziale Gerechtigkeit fördert.“

Aktuelles

// BKU-Abendgespräch mit Paul von Preußen: „Gute Arbeit im Wandel: Was die junge Generation wirklich will“

Welche Erwartungen hat die junge Generation an die Arbeitswelt? Im 8. BKU-Abendgespräch beleuchtete Paul von Preußen den Wandel der Arbeitswelt und wie Werte wie Flexibilität, Verantwortung und finanzielle Sicherheit die Ansprüche der jungen Generation prägen. Er hob hervor, dass der Generationendialog entscheidend ist, um Vorurteile abzubauen und neue Wege der Zusammenarbeit zu schaffen.

// Neue Leiterin des BKU-Arbeitskreises Digitalpolitik erhält Marktforschungs-Preis

Katharina Schüller, CEO von STAT-UP, wurde mit dem renommierten planung&analyse Sonderpreis ausgezeichnet. Als neue Vorsitzende des BKU-Arbeitskreises Digitalpolitik bringt sie ihre Expertise in KI, Datenökonomie und Statistik ein, um die digitale Zukunft werteorientiert zu gestalten.

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