BKU-Vorsitzender Nebeling kritisiert Bärbel Bas: „So sollten wir nicht über Arbeitgeber und Unternehmer sprechen“
Der Vorsitzende des Bundes Katholischer Unternehmer (BKU), Dr. Martin Nebeling, hat sich in einem Beitrag für FOCUS Online kritisch zu Äußerungen der SPD-Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas geäußert. Diese hatte auf dem Bundeskongress der Jungsozialisten in Mannheim zum gemeinsamen Kampf gegen „die Herren in ihren bequemen Sesseln“ und „im Maßanzug“ aufgerufen.
Der BKU-Vorsitzende weist den Vorwurf der Klassenkampfrhetorik, den verschiedene Arbeitgeber- und Unternehmervertreter seitdem an Bas gerichtet haben, nicht zurück. „Für manche mag der Vorwurf fremd oder angestaubt klingen – aber er ist ernst“, schreibt Nebeling. Historisch habe Klassenkampf „in letzter Konsequenz oft genug in Enteignung und Armut, Totalitarismus und Gewalt“ geendet.
Zugleich geht Nebeling auf die Verteidigung der Ministerin ein, wonach diese lediglich auf Respektlosigkeiten reagiert habe. Für ihn ist jedoch entscheidend: „Egal, ob es eine gezielte Provokation oder eine provozierte sprachliche Entgleisung war – so sollten wir als Gesellschaft nicht über Arbeitgeber und Unternehmer sprechen.“
Nebeling betont die Rolle der Unternehmer für das Gemeinwesen. „Nicht nur schaffen sie Wohlstand und Arbeitsplätze, sondern tragen auch wesentlich unseren Sozialstaat“, schreibt er. Die Wortwahl der Ministerin „spielt Arbeiter und Unternehmer gegeneinander aus“ und „untergräbt unsere soziale Ordnung“.
Gleichzeitig richtet Nebeling den Blick auch auf die Wirtschaft selbst. Die Kritik an der Sprache von Bärbel Bas sei berechtigt, dürfe aber nicht folgenlos bleiben. Die Wirtschaft solle „jetzt erst recht die Ärmel hochkrempeln und ihre soziale Verantwortung beweisen“, um „Klassenhass und dauerhafte Streiks zu verhindern“. Beides sei „nicht nur gefährlich für unsere Wirtschaft, sondern auch für unsere Gesellschaft“.
Stattdessen fordert Nebeling gemeinsames Handeln. „Statt gegeneinander zu kämpfen, sollten Arbeitnehmer und Arbeitgeber gemeinsam für den Zusammenhalt in unserem Land und das Erfolgsmodell unserer Sozialen Marktwirtschaft kämpfen.“
Dafür brauche es „gute politische Rahmenbedingungen für die dringend nötige Wirtschaftswende“ – konkret „weniger staatliches Mikromanagement und Schulden“ sowie „mehr Eigenverantwortung und Subsidiarität für mehr Innovationen und Investitionen“.
Nebeling stellt zudem klar: „Wer gute Löhne will, muss erst einmal dafür sorgen, dass Unternehmen hinreichend gute Rahmenbedingungen haben, um Gewinn zu erzielen.“ Diese Logik gelte ebenso für die Sozialpartnerschaft zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern.
Konkret nennt er „ein strikteres Streikgesetz und flexiblere Arbeitszeiten“, zugleich aber auch „eine Stärkung der Tarifbindung“, um „gute Löhne und verantwortliche Unternehmer gegen Marktverzerrungen abzusichern – ohne noch mehr lähmende Bürokratie“.
Abschließend warnt der BKU-Vorsitzende vor weiterer Polarisierung. „Wir sitzen mehr denn je in einem Boot – und müssen uns versöhnen, damit es nicht kentert.“ Andernfalls würden „am Ende alle die Zeche zahlen für den Egoismus jener radikalen Kräfte, die nicht mehr wie Sozialpartner, sondern wie Klassenkämpfer sprechen“.
Den vollständigen Beitrag vom BKU-Vorsitzenden Dr. Martin Nebeling für FOCUS Online finden Sie unter folgendem Link: https://www.focus.de/politik/deutschland/baerbel-bas-spricht-eine-sprache-die-uns-in-deutschland-nicht-weiterbringt_2b46a252-1eb9-4d00-ac8c-f14547275591.html
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