ZdK nimmt Antrag zur Stärkung der Sozialpartnerschaft mit großer Mehrheit an

Die Vollversammlung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) hat am 22. Mai 2025 mit einer großen Mehrheit einen Antrag zur Stärkung der Sozialpartnerschaft angenommen, der auf eine gemeinsame Initiative des Bundes Katholischer Unternehmer (BKU) und der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) zurückgeht.
Der Antrag fordert unter anderem die Mitglieder des Deutschen Bundestags dazu auf, in der laufenden Legislaturperiode eine Gesetzesinitiative zur Stärkung von Sozialpartnerschaft und Tarifbindung zu starten.
Im Beschlusstext heißt es wörtlich: „„Das ZdK tritt der ‚Erklärung von Münster zur Lohngerechtigkeit‘ bei und seine Mitglieder setzen sich für die Umsetzung der Forderungen ein.“
ZdK-Initiative verweist auf wachsende Tarifflucht in Deutschland
Die „Erklärung von Münster zur Lohngerechtigkeit“ wurde 2023 von dem Bund Katholischer Unternehmer (BKU), der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB), der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) und der Kolping-Initiative „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ verabschiedet und bildet seither die Grundlage eines gemeinsamen Engagements katholischer Unternehmer- und Sozialvertreter für eine Stärkung der Sozialpartnerschaft.
Eingebracht wurde der Antrag von Andreas Luttmer-Bensmann, Prof. Dr. Dr. Ulrich Hemel, Stefan-B. Eirich, Rüdiger Wale, Brigitte Lehmann, Regina Sorema-Bökkes, Ulrich Vollmer, Conny Grasshoff, Jürgen Tausgraf, Daniel Trutwin und Alexandra Horster. Mit 135 Ja-Stimmen, 10 Enthaltungen und 3 Nein-Stimmen wurde der Beschlussantrag mit einer großen Mehrheit der ZdK-Vertreter angenommen.
Die Antragsteller verweisen auf eine wachsende Tarifflucht in Deutschland, die insbesondere den unteren Einkommensgruppen schade. Inzwischen arbeiteten, so heißt es, „zehn Millionen Menschen in meist tariflosen Niedriglohnsektoren“. In der Konsequenz wachse die Gefahr von Altersarmut, sinkenden Sozialbeiträgen und einer Schwächung der gesetzlichen Rentenversicherung.
Antragsteller warnen: „Damit wankt eine Säule der Sozialen Marktwirtschaft“
Zugleich seien tarifgebundene Unternehmen im Wettbewerb benachteiligt. Wörtlich heißt es: „Tarifzahlende Unternehmen, vor allem mittelständische, leiden unter massiven Wettbewerbsverzerrungen.“
Die bisherigen Maßnahmen der Politik zur Stärkung der Tarifbindung werden als unzureichend bewertet. Der Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung bleibe „sehr vage“, obwohl er die Bedeutung von Sozialpartnerschaft und Tarifbindung grundsätzlich anerkenne.
„Damit wankt eine Säule der Sozialen Marktwirtschaft, die Deutschland stark und stabil gemacht hat“, warnen die Antragsteller.