Bund Katholischer Unternehmer (BKU) (Startseite)Aktuelles„Teil einer größeren Bildungsrevolution“: BK [...]

„Teil einer größeren Bildungsrevolution“: BKU-Berater Prof. Dr. Timo Meynhardt mit KI-Avatar in der Tagesschau

Der wissenschaftliche Berater des Bundes Katholischer Unternehmer (BKU), Prof. Dr. Timo Meynhardt, unterrichtet am Dr. Arend Oetker Lehrstuhl der Handelshochschule Leipzig (HHL).

Mit einer besonderen Innovation seiner persönlichen Lehrtätigkeit hat der Wirtschaftspsychologe nun für bundesweite Schlagzeilen gesorgt.

KI-Avatar „Timotar“ steht Studenten rund um die Uhr Rede und Antwort

Statt die Fragen seiner Studenten nur in Präsenz-Sprechstunden beantworten zu können, steht jetzt Meynhardts KI-Avatar „Timotar“ auf der Plattform „HeyGen“ rund um die Uhr Rede und Antwort, wenn es etwa um Fragen zum Leipziger Führungsmodell geht, das er selbst mitentwickelt hat.

Zugleich kann Timotar aber auch Fragen zu Wirtschaftspsychologie und Gemeinwohl im Allgemeinen beantworten und Menschen in Coachingsessions Impulse geben oder als Sparringspartner begleiten.

Eine Video-Reportage des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) über den mutigen Selbstversuch hat auch die Tagesschau in ihrem Online-Portal veröffentlicht. Trotz anfänglicher Skepsis zeigen sich die Adressaten des Projekts, die Studenten selbst, angetan von der didaktischen Neuerung an ihrer Hochschule.

Besonders die Interaktivität des nahezu lebensecht generierten Video-Avatars bereichere das Lernen, etwa in Vorbereitung auf Prüfungen, wie eine Studentin gegenüber dem MDR betont.

Meynhardt ergänzt, dass mit der Einführung Timotars auch die Bewertungsangst bei Fragen abgenommen habe: „Wenn sie Fragen stellen, sie können auch dumme Fragen stellen, auch wenn es so eine Schere im Kopf ist. Dumme Fragen stellt man eher einer Maschine als im Raum. Man hat keine Angst, sich zu blamieren, auch vor den anderen. Es ist sehr viel niedrigschwelliger, das Angebot.“

Ist „Timotar“ Teil einer größeren Bildungsrevolution?

Zudem mache es an der sehr international orientierten HHL „einen Riesen-unterschied, ob beispielsweise das Leipziger Führungsmodell, für was ich auch mit stehe, von mir in Englisch vorgetragen wird oder unsere indischen Studierenden sich das tatsächlich mit Timotar in Hindi anhören“. So würden Sprachbarrieren fallen – und hoffentlich neue Formen von Verständnis möglich werden.

Mit Blick auf KI-gestützte Lehre stellten sich jedoch viele Fragen: „Wir müssen trotzdem auch darüber nachdenken, was generell mit der Lehre passiert. An welchen Stellen sind wir gefragt? An welchen Stellen können wir uns auch zurückziehen als Professoren?“

Für Meynhardt selbst sei die Unterstützung durch Timotar aber „eine Erweiterung meines Wirkungskreises, auch dahingehend, dass ich überlege, was das mit mir selbst macht, welche Aufgaben ich noch habe, welche Rolle ich hier erfüllen muss“.

Das – angesichts der erheblichen bürokratischen Belastung der akademichen Forschung keineswegs hochtrabende – Fazit des Wirtschaftspsychologen: Sein KI-Double ist „Teil einer größeren Bildungsrevolution“.

Mit Meynhardt und dem virtuellen Assistenten Timotar stehen dem BKU in Personalunion ein renommierter Wissenschaftler und zugleich der erste digitale wissenschaftliche Berater eines deutschen Verbands zur Seite.

Die Zukunft der Arbeit aus Perspektive der Katholischen Soziallehre

Prof. Dr. Timo Meynhardt steht dem BKU seit 2023 als wissenschaftlicher Berater zur Seite. Als Forscher zählt er zu den Hauptvertretern der gemeinwohlorientierten Führungs- und Managementforschung in Wirtschaft und Verwaltung.

Im BKU setzte er spannende Akzente zur Zukunft der Arbeit, in denen er die innovativen Ergebnisse seiner Forschungsarbeit mit den bewährten Prinzipien der Katholischen Soziallehre verknüpfte.

Auf Seite 13 der aktuellen Ausgabe des BKU Journals lässt sich nachlesen, warum Meynhardt auf der vergangenen BKU-Bundestagung in Benediktbeuern für eine Erweiterung des Arbeitsbegriffs zum Tätigkeitsbegriff auch aus katholischer Perspektive argumentierte.

Auf LinkedIn hat Meynhardt einen lesenswerten Beitrag veröffentlicht, in dem er den persönlichen, beruflichen und philosophischen Horizont beschreibt, der sich ihm durch seine Auseinandersetzung mit Timotar eröffnet hat.