BKU plädiert für Fortführung der Arbeit der KSZ

Der Bund Katholischer Unternehmer (BKU) sieht in der Schließung der Katholischen Sozialwissenschaftlichen Zentralstelle (KSZ) in Mönchengladbach Ende letzten Jahres eine Herausforderung und Verpflichtung, die reiche Tradition der Einrichtung im neuen Jahr in neuer Form fortzuführen.

„Die KSZ hinterlässt mit ihren zahlreichen Publikationen und politischen Impulsen ein großes Erbe, das sowohl die theoretische Weiterentwicklung als auch die praktische Umsetzung der Katholischen Soziallehre umfasst. Seit ihrer Gründung im Jahr 1963 war sie eine unverzichtbare Institution für die wissenschaftliche Reflexion und Vermittlung der Soziallehre der Kirche in Deutschland“, erklärte Dr. Martin Nebeling, Bundesvorsitzender des BKU.

BKU-Vorsitzender Nebeling: „Traditionslinie nicht abbrechen, sondern erneuern“

„Ihre Wurzeln reichen bis zum Volksverein für das katholische Deutschland zurück, der einen prägenden Einfluss auf den politischen Katholizismus und die Entwicklung der Sozialen Marktwirtschaft hatte. Diese Traditionslinie gilt es nicht abzubrechen, sondern im Sinne des Zweiten Vatikanischen Konzils zu erneuern“, fügte er hinzu. Von Gustav Gundlach über Anton Rauscher bis hin zu Peter Schallenberg hätten die Direktoren der KSZ und ihre Mitarbeiter einen wichtigen Beitrag geleistet, der ein nötiges Fundament für die künftige sozialethische Arbeit der Kirche darstelle.

Als gemeinsame Arbeitsstelle der Deutschen Bischofskonferenz und des Zentralkomitees der deutschen Katholiken sei die KSZ darüber hinaus ein gutes Beispiel für die Zusammenwirkung von Geistlichen und Laien im Dialog der Kirche mit der Welt gewesen, so der Vorsitzende des BKU.

BKU: Weiterentwicklung der Katholischen Soziallehre unverzichtbar

Nebeling betonte, dass die Deutsche Bischofskonferenz die wissenschaftliche Analyse sozialer und politischer Problemlagen auf ihrer Website als „zweite Säule der sozialen Verantwortung der Kirche“ hervorhebe. Der BKU begrüße diese Haltung ausdrücklich und sähe darin eine klare Verpflichtung, die Zukunft der Katholischen Sozialethik zu sichern.

Gerade in Zeiten zunehmender gesellschaftlicher Polarisierung, der Erosion gemeinsamer Werte und wirtschaftlicher Unsicherheiten sei die Weiterentwicklung der Katholischen Soziallehre – und mit ihr der Sozialen Marktwirtschaft – unverzichtbar. Die Deutsche Bischofskonferenz müsse deshalb sicherstellen, dass die wertvolle Arbeit der KSZ angemessen fortgesetzt wird. „Es müssen konkrete und adäquate Fortsetzungsmöglichkeiten evaluiert und gefunden werden – in Zusammenarbeit mit der wissenschaftlichen Sozialethik und den katholischen Wirtschafts- und Sozialverbänden. Der BKU steht hier gerne beratend und gestaltend zur Verfügung“, schloss Nebeling ab.