BKU-Glaubenszeugnis: Zwiegespräch mit dem Allmächtigen

„Ich bin Gott“ – in einer kindlich-katholischen Vorstellung neigt man möglicherweise dazu, auf ein persönliches Zwiegespräch mit dem Allmächtigen im eigenen Leben hinzuwarten, in der Hoffnung, dass er sich mit lauter, tosender Stimme auch als „Gott“ unverrückbar zu erkennen geben mag.

Wenngleich Martin Luther, dem eigenen Bekunden nach, zumindest mit dem Satan Bekanntschaft schließen konnte, wird es doch der weit überwiegenden Mehrzahl heranwachsender BKU-Mitglieder vermeintlich verwehrt bleiben, ein eingangs beschriebenes paulinisches Erscheinen erleben zu dürfen.

Was sich dem einen oder anderen aber im Laufe der unternehmerischen und alltäglichen Problembewältigung erschließen werden könnte, ist eine innere Wärme – ich empfinde sie als Ruhe –, die das Gebet, nicht nur in Momenten größter Not, spendet. Eine tief empfundene innere Stille, die das laute Toben der Umgebung fernhält und zur Zufriedenheit führt, ähnlich dem schlafenden Christus umgeben von tosender See, den die Hektik der Umgebung kaum kümmern würde, würden die Ängstlichen IHN nicht um seine unbedingte Aufmerksamkeit ersuchen.

„Herr, bin ich Dir egal?“, mag man denken, wenn ein leibhaftig gewordener Messias dem inneren Thomas die Möglichkeit verwehrt, in Unvertrauen wissenschaftlich die Existenz des Messias prüfen zu wollen. Doch begleitet ER uns dennoch, wenn wir hören. Und oft vermögen wir erst im Nachhinein zu verstehen, dass die Stille, die Raum gibt, hinhören zu können, oft ein größeres Geschenk ist, als es die Lautstärke der Antwort zu sein vermag.

„Schweig, sei still!“ befiehlt ER dem chaotischen Unwetter, vielleicht auch ein Sinnbild beruflicher sowie privater Herausforderungen, und lässt uns peinlich berührt zurück, wenn wir verstanden haben, dass das „Wissen wollen“ nicht das „Vertrauen“ ersetzt. „Habt ihr noch keinen Glauben?“, provozierte ER die Jünger und müsste ich nicht, in einer Rückschau auf ein erfolgreiches, friedliches Leben – beseelt von Freundschaft und Familie –, mehr noch antworten mit: „O Herr, ich vertraue dir“?

Maximilian Mertens, COO der DIWA Gruppe