Ora et labora: Bericht vom 1. BKU Kloster-Tag

Ora et labora! Unter diesem Titel lud der Arbeitskreis „Christliche Spiritualität“ am 8./9. März 2024 erstmals zu einem „BKU-Klostertag“ ein. Der Arbeitskreis wählte dafür das bedeutende Benediktinerkloster Maria Laach aus. Das 1093 gegründete hochmittelalterliche Kloster am Laacher See gilt als eines der schönsten Denkmäler der romanischen Baukunst aus der Salierzeit in Deutschland. Das Atrium der mächtigen Pfeilerbasilika ist das letzte erhaltene nördlich der Alpen. Aber nicht nur die beeindruckende Architektur der großen Klosteranlage, die bei einer fachkundigen Führung durch Pater Philipp Mayer OSB eindrucksvoll gezeigt und erläutert wurde, zieht bis heute viele Menschen an.

Seit vielen Jahrhunderten leben und arbeiten hier Benediktinermönche nach der Regel des Hl. Benedikts und faszinieren die Gäste durch die vor gelebte Kultur, sei es mit ihrer besonderen Liturgie und dem gregorianischen Gesang, sei es durch die Qualität der landwirtschaftlichen Produkte oder durch die breit gefächerte Bibliothek, Buchhandlung oder die Kunstwerkstätten. Dieses traditionsreiche Zusammenwirken der Vita Activa und der Vita Contemplativa einmal an diesem historischen und lebendigen Ort aus der Nähe miterleben zu können, bildete sicher für viele BKU-Teilnehmer eine starke zusätzliche Attraktion.

Etwa 40 Teilnehmer (Mitglieder und Gäste), unter ihnen der BKU-Vorsitzende Dr. Martin Nebeling, waren der Einladung in das Seehotel Maria Laach zu einem gemeinsamen Klostertag gefolgt, um von der Vesper am Freitagabend bis zur Vesper am nächsten Tag einmal den gesamten Rhythmus eines Gebetstages der Mönche mitzuerleben. Was können wir als in der Wirtschaft tätige Christen von diesem monastischen Lebensstil im Wechsel von Arbeit und Ruhe lernen?

„Hört Gott auf mich, wenn ich bete?“

Nach der Begrüßung durch Michael Bommers, Leiter des BKU-Arbeitskreises „Christliche Spiritualität“, folgte ein sehr informativer und inspirierender erster Impuls von Dr. Christian Stenz, dem Geistlichen Berater des BKU, zu der Frage: „Hört Gott auf mich, wenn ich bete?“ Daran schloss sich die Komplet mit den Mönchen in der Klosterkirche an. Nach einem Abendimbiss endete der Tag mit einer kurzen Vigil, einfühlsam gestaltet von Frau Dr. Ursula Grooterhorst. Schon früh um 5.30 Uhr begann der Samstag in der Basilika mit der gesungenen Laudes der Mönche, gefolgt von der gemeinsamen Feier der Heiligen Messe.

Dem zweiten Impuls über „Die Spiritualität des Heiligen Benedikt“ von Pater Philipp Meyer OSB schloss sich eine sehr rege Diskussion darüber an, was diese für den eigenen unternehmerischen Alltag bedeuten könne. Bei sonnigem Frühlingswetter rundete ein meditativer, gemeinsamer Kreuzweg auf dem Klostergelände den Vormittag ab. Tatsächlich verfügt das Kloster Maria Laach bis heute erstaunlicherweise selbst über keinen bildhaften Kreuzweg in der Natur. Spenden zu dessen Verwirklichung in nächster Zeit seien aber herzlich willkommen, so der Gastgeber Pater Philipp scherzhaft. Der letzte Impuls des Tages zu der Frage „Christus im Management-Alltag begegnen?“ erfolgte durch Dr. Harald Rubner, Vorsitzender der BKU-DG Köln, der dazu aus seinem eigenen Berufsleben vielfältige und für alle motivierende Erfahrungen vorstellte. Den Abschluss des erfüllten Tages bildeten noch eine Klosterführung und die Einladung zur Teilnahme an der nächsten Abendvesper. Dass die vielfältig tätigen Klosterbetriebe 2023 u. a. von der Universität Gallen mit dem Label „Top Job Arbeitgeber“ ausgezeichnet wurden, belegt ganz aktuell, dass es in Maria Laach auch heute weiter gelingt, Anspruch und Wirklichkeit von „Ora et labora“ vorbildlich zu verbinden.

Die begeisterten Rückmeldungen der Teilnehmer zeigen, dass es mit diesem Angebot des „BKU-Klostertags“ von mitreißenden Impulsen, offenen Gesprächen und Zeit für Besinnung tatsächlich gelingen kann, Gemeinschaft im Glauben neu lebendig zu erfahren, um daraufhin mit vielen neuen und bleibenden Eindrücken gestärkt in den Alltag zurückzukehren. Das große Interesse und das Bedürfnis nach weiteren Anregungen für die persönliche Glaubens- und Lebensgestaltung kamen in vielen Gesprächen zum Ausdruck. Dies sollte unseren Arbeitskreis „Christliche Spiritualität“ anspornen, im nächsten Jahr ein neues und vergleichbares Angebot bereitzustellen.

Mechthild Löhr
BKU-Arbeitskreis „Christliche Spiritualität“