BKU beim Katholikentag: Anregende Diskussionen und Begegnungen
Ein spannendes Podium, ein sehr gut besuchter inhaltsstarker Empfang und viele Gespräche am gemeinsamen Stand von BKU und AFOS-Stiftung. Das ist das positive Fazit des BKU zum Abschluss des 102. Katholikentages in Stuttgart.
Aufbrüche schaffen
Nachhaltigkeit braucht Transformation – das war der Titel des vom BKU im Rahmen des Katholikentages organisierten Podiums. Dort diskutieren der Europaparlamentarier Dr. Peter Liese, Dr. Ingmar Hoerr, Gründer der Morpho Foundation und Gründer der CureVac, Tübingen und der BKU Vorsitzende Prof. Dr. Dr. Ulrich Hemel über zukunftsfähiges Wirtschaften über die Pandemie hinaus. Die Moderation der Veranstaltung lag in den Händen der Wirtschaftsjournalistin Dr. Ursula Weidenfeld.
„Wir sind in den vergangenen Jahren immer wieder dem Irrtum erlegen, Zivilgesellschaft, Staat und Wirtschaft gegeneinander zu stellen“, betonte Hemel. Inzwischen jedoch würden Unternehmen als Teilnehmende am großen gesellschaftlichen Diskurs verstanden. Der CDU-Europapolitiker Peter Liese bezeichnete den Klimaschutz als die größte Herausforderung der Nachhaltigkeit. Um hier etwas zu erreichen, müsse die gesamte Zivilgesellschaft zusammenwirken und an ihrem Ressourcenverbrauch arbeiten. Er forderte mehr Innovationsmöglichkeiten für Unternehmen zu schaffen, dazu bedürfe es guter politischer Rahmenbedingungen.
CureVac-Gründer Ingmar Hoerr forderte mehr Mut zur Veränderung. Dazu sei es erforderlich neue Dinge aufzubrechen. „Das ist schwer in unserer Kultur zu verankern, weil wir es nicht gewohnt sind.“ Dazu gehöre die Erkenntnis, dass auch Disruption hilfreich sein könne: „Wenn ich etwas zerstöre, kann daraus etwas Neues entstehen.“
Diskussionsstarker Empfang
Eine lebhafte Diskussion begeisterte die 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei dem Empfang, zu dem der BKU im Rahmen des Katholikentages in die Räume der Industrie- und Handelskammer Region Stuttgart eingeladen hatte. Dort ging es um den gesellschaftlichen Zusammenhalt und um die Frage, wie die Kluft zwischen Wirtschaft, Politik und Gesellschaft geschlossen werden kann. Hierüber diskutierten Cem Özdemir, Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Bischof Dr. Heiner Wilmer, Vorsitzender der Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen der Deutschen Bischofskonferenz und Prof. Dr. Dr. Ulrich Hemel, der Bundesvorsitzende des BKU. Zu den Gästen bei der Veranstaltung gehörten der Kurienkardinal Peter Turkson sowie die ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp. Als Hausherr begrüßte der Hauptgeschäftsführer der IKH, Johannes Schmalzl, die Gäste.
„Vielfalt schafft Begegnung“, davon zeigte sich Özdemir überzeugt. Er forderte mehr gesellschaftlichen Dialog, machte aber auch deutlich, dass eine wichtige Basis dafür „mehr Demut“ sei. Im Hinblick auf die vielen unterschiedlichen Herausforderungen, die Politik und Gesellschaft gegenwärtig zu bewältigen hätten machte Özdemir klar, dass es schädlich sei, eine Krise gegen die andere auszuspielen.
Bischof Wilmer begab sich auf die Suche nach dem Kitt, der die Gesellschaft zusammenhält. Für ihn ist die Menschlichkeit ein entscheidender Faktor, um die gesellschaftlichen Gruppen zu einen. Deshalb ist die internationale Solidarität für ihn ein wichtiges Thema bei der Bewältigung der Krisen. „Niemand kann sich alleine retten“, betonte der Bischof von Hildesheim. Deshalb müsste man die gesamte Menschheit in den Blick nehmen.
„Gute Arbeit hält zusammen“, stellte Ulrich Hemel fest. Bei den unterschiedlichen gesellschaftlichen Prozessen sei es erforderlich Komplexität wahrzunehmen und Ambivalenz auszuhalten. Der BKU Vorsitzende befürchtet, dass wir schwere Wohlstandsverluste zu erwarten haben. „Ich gehe davon aus, dass unsere Wirtschaft stark genug ist, die künftigen Krisen zu bewältigen. Aber es wird sicherlich ein schmerzhafter Prozess sein“, betonte Hemel. Für den BKU Vorsitzenden ist es ein wichtiges Anliegen, auf der globalen politischen Ebene eine Balance zwischen sozialem und ökologischem Handeln herzustellen.
Der Dank des BKU galt neben der IHK Region Stuttgart auch der Personalberatungsfirma Primus inter Pares, als Unterstützer der Veranstaltung.
Gute Begegnungen
Die Vertreterinnen und Vertreter des BKU, die beim Katholikentag anwesend waren, konnten bei unterschiedlichen Veranstaltungen viele gute Gespräche führen. Dazu kamen immer wieder Besucher an den Stand auf der Kirchenmeile, um sich über die Arbeit von BKU und AFOS-Stiftung zu informieren. Unter ihnen befand sich der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz Georg Bätzing. Der Baden-Württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann freute sich über die Zehn Gebote für Unternehmer, die er vor dem BKU-Stand in Empfang nahm und versicherte, dass er sich diese noch genau anschauen wolle.
Die BKU-Fotoimpressionen des Katholikentages finden Sie hier.