Fortschritte beim Synodalen Weg
In einer seiner Wortmeldungen bei der Tagung brachte Ulrich Hemel zum Ausdruck, wie er die Synodalversammlung wahrnimmt: „Wir arbeiten an der Evangelisierung der Kirche und nicht, wie uns oft vorgehalten wird, an einer Protestantisierung des Glaubens.“ Man sei auf der Suche nach dem Evangelium in unserer Zeit und danach, was Evangelium heute bedeute. Dabei richte sich der Blick auf die aktuellen Nöte und aktuellen Herausforderungen, aber auch auf nötige strukturelle Reformen, etwa um Diskriminierung im kirchlichen Arbeitsrecht zu vermeiden. „Der Weg Gottes ist der Mensch“, betont Hemel. So lasse sich auch der Reichtum der Vielfalt in der Schöpfung und der Kirche entdecken. „Die Kirche geht hier den Weg einer nachholenden Modernisierung, denn das oberste Gebot der Seelsorge ist das Heil der Seelen.“
Besondere Beachtung verdiene, dass trotz intensiver und teilweise kontroverser Diskussion alle Beschlussfassungen in zweiter Lesung nicht nur eine Zweidrittelmehrheit der Versammlung, sondern auch der anwesenden Bischöfe erhalten habe. „Der Reformwille der Bischöfe kam hier deutlich zum Ausdruck“, kommentiert Ulrich Hemel. Verabschiedet wurden unter anderem der Orientierungstext „Auf dem Weg der Umkehr und der Erneuerung. Theologische Grundlagen des Synodalen Weges“ und der Grundtext „Macht und Gewaltenteilung in der Kirche – Gemeinsame Teilnahme und Teilhabe am Sendungsauftrag“. Im Grundtext des Forums „Macht und Gewaltenteilung“, in dem Ulrich Hemel mitwirkt, findet sich auch die zentrale Forderung des BKU nach Transparenz, Rechenschaftslegung und effektiver Machtkontrolle in der Kirche und nach einer Verwaltungsgerichtsbarkeit. Der Synodale Weg wird mit einer weiteren Versammlung im September 2022 fortgesetzt.