BKU: Hagia Sophia nicht politisch verzwecken
„Die Hagia Sophia ist mehr als ein historisches Gebäude aus Stein. Der ‚Petersdom der Ostkirche’ ist ein kulturelles Welterbe der Menschheit, das nicht politisch verzweckt werden darf“, betont der Vorsitzende des Bundes Katholischer Unternehmer (BKU), Prof. Dr. Dr. Ulrich Hemel. Grund für die Kritik ist die Umwandlung der ehemals christlichen Kirche von einem Museum in eine Moschee.
Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdo?an führe in seinen Reden immer wieder die Kreuzzüge ins Feld und beschuldige auch heute Politiker, sie würden einen ‚Kreuzzug gegen den Islam‘ führen. Allerdings sei es gerade Erdo?an, der ständig durch Aktionen im religiösen Kontext auffalle, mit denen er die Forderungen der islamistischen Fraktion in seinem Land bediene. „Ein solches Vorgehen spaltet nicht nur die Gesellschaft in der Türkei und beschädigt die laizistische Tradition des Landes. Es wird zu Recht von vielen Kritikern als Schlag gegen Europa und das Christentum gesehen“, ergänzt der BKU-Vorsitzende.
Durch solche Aktionen wolle Erdo?an von den massiven wirtschaftlichen Problemen seines Landes ablenken. „Diese lassen sich aber nicht durch eine weitere politische Isolation und Radikalisierung beheben“, beschreibt Hemel. Statt religiösem Fundamentalismus und patriarchalischer, autoritärer Diktatur brauche die Türkei Religionstoleranz und -ausübungsfreiheit, Soziale Marktwirtschaft und
rechtsstaatliche Demokratie. Das könne auch das Vertrauen von Investoren stärken. Alles andere behindere die Handelsoptionen des Landes und trage zum Verfall des Multilateralismus und der internationalen Kooperation bei.
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