Enttäuschung über Rentenvorschläge
„Die Vorschläge der Rentenkommission der Bundesregierung sind eine Enttäuschung auf der ganzen Linie“, erklärt der Vorsitzende des Bundes Katholischer Unternehmer (BKU), Prof. Dr. Dr. Ulrich Hemel. Die Kommission hat am Freitag ihre Vorstellungen zur Zukunft des Rentensystems vorgestellt. Nach Auffassung des BKU, der zuvor mit anderen Verbänden eigene Forderungen zu einer familiengerechteren Rente erhoben hatte, haben sich die Experten „auf den kleinsten gemeinsamen Nenner verständigt“. Dabei hätten sie es verpasst, wesentliche Weichenstellungen für unser Land vorzunehmen, betont Hemel.
In den Kommissionsvorschlägen werde weder die veränderte Rolle von Vätern in den Familien adressiert noch eine unmittelbare Entlastung in Zeiten der Kindererziehung vorgeschlagen, so wie sie der BKU gemeinsam mit anderen Katholischen Verbänden gefordert habe. „Der BKU schlägt hier eine prozentuale Absenkung der Rentenbeiträge während der Erziehungszeit um zwei Prozent je Kind vor,“ erläutert der BKU Vorsitzende.
Versicherungspflicht für Selbstständige
„Die Kommission hat es auch versäumt, eine allgemeine Versicherungspflicht von
Selbständigen und Freiberuflern vorzuschlagen“, kritisiert der BKU Vorsitzende. Weil viele aus dieser Gruppe sich eine eigene Altersvorsorge nicht leisten könnten oder wollten, fielen sie in zukünftig deutlich stärkerem Maße der Allgemeinheit zur Last: „Hier wurde eine nahe liegende Chance vertan.“
Einbeziehung von Beamten
Im Nachbarland Österreich habe man gezeigt, dass die Einbeziehung von Beamten in das allgemeine Rentensystem zur Stabilisierung beitrage. Hemel bedauert, dass die Rentenreformkommission sich nicht einmal darauf verständigen konnte, für neue Beamte die Pflicht zum Eintritt in das allgemeine Sozialversicherungssystem zu beschließen.