BKU fordert Bau von Sozialwohnungen
„Die Zahl der Sozialwohnungen sinkt in Deutschland dramatisch. Dabei ist es eine Aufgabe von Politik und Gesellschaft dafür zu sorgen, dass geeigneter Wohnraum auch für Menschen mit geringerem Einkommen zur Verfügung steht“, macht der Vorsitzende des Bundes Katholischer Unternehmer (BKU) Prof. Dr. Dr. Ulrich Hemel deutlich. Zum Jahresende 2018 habe es, so Hemel, in Deutschland fast 42.500 Sozialwohnungen weniger gegeben, als noch im Jahr zuvor. Der verschärfte Wohnungsmangel, besonders in den Großstädten, sei nicht durch Gesetze mit Mietpreisbremsen, sondern nur durch den Bau von neuen Wohnungen zu beheben. „Entgegen den Absichten solcher Gesetze helfen sie den Mietern nicht, denn durch die hemmende Wirkung auf Investitionen wird sich der verfügbare Wohnraum noch weiter verknappen!“
Im Rahmen der Sozialen Marktwirtschaft müsse es vielmehr um die sinnvolle Verbindung des freien Wettbewerbs mit Maßnahmen des sozialen Ausgleichs gehen. „Für die Entstehung neuen Wohnraums ist es beispielsweise wichtig, die verbesserte Abschreibung für Sozialwohnungen wieder zu beleben“, ergänzt Hemel. Die sei bereits in den Nachkriegszeiten ein wirksames Instrument zur Förderung von neuem Wohnraum gewesen, einfach weil sie Anreize zum Bau sozial erschwinglichen Wohnraums gegeben habe.
Der Bund Katholischer Unternehmer sieht aber nicht nur den Gesetzgeber gefordert. Hemel weist auf die nach wie vor vorhandene exzellente finanzielle Bonität der beiden christlichen Kirchen hin. „Wenn sie diese nützen, um beispielsweise für die Finanzierung von Projekten im Bau von Sozialwohnungen zu bürgen oder selbst solche Projekte zu betreiben, dann nützt dies allen Beteiligten.“ Der BKU ermutige daher alle evangelischen und katholischen Bischöfe dazu, für das eigene Bistum nach kreativen Möglichkeiten zu suchen, sich an einer gewaltigen gesellschaftlichen Aufgabe aktiver als bisher zu beteiligen.