Auch der BKU Berlin-Brandenburg erwies Benedikt XVI. die letzte Ehre
Von Richard Schütze und Jan-Philipp Görtz
Tausende von Pilgern kamen in der ersten Januarwoche nach Rom, um in der Ewigen Stadt von Papst em. Benedikt XVI. Abschied zu nehmen. Der am 16. April 1927 als Josef Ratzinger in Marktl / Inn geborene und am 31.12. 2022 in Rom gestorbene Priester und Gelehrte war einer der bedeutendsten Theologen und Denker des 20. und frühen 21. Jahrhunderts - und von 2005 bis 2013 der 264. Nachfolger Petri (als 265. Papst).
Benedikt war in Vielem und für Viele ein Vorbild und eine Hoffnung. Der BKU in Berlin wollte sich von diesem deutschen Papst in aller Form verabschieden. Mit einer kleinen Delegation brachen wir spontan für mehrere Tage nach Rom auf; einige schafften es, noch am Mittwochabend, dem 4. Januar, an dem aufgebahrten Leichnam im Petersdom betend vorbei zu defilieren, andere stießen am Donnerstagmorgen beim Requiem auf dem Petersplatz mit weiteren Freunden vom BKU in Bonn und Köln hinzu.
Trotz der großen Zahl von Pilgern und Trauernden aus aller Welt, die „Benedetto“ ebenfalls die letzte Ehre erwiesen, herrschte eine beglückende, zutiefst friedliche und heitere Stimmung. Alles entsprach der natürlichen Bescheidenheit, Demut und tiefen Frömmigkeit dieses „ins Haus des Vaters“ (Heiliger Johannes Paul II.) heimgegangenen Papstes. Die Weltkirche traf sich und man sprach voll Begeisterung, aber auch Wehmut über die riesige geistig-geistliche Hinterlassenschaft von Benedikt. Gemeinsam mit seinem engen Freund und Vorgänger, dem heiligen Papst Johannes Paul II., hatte Benedikt sein Leben und Wirken „Jesus von Nazareth“ (so der Titel der bedeutsamen Trilogie des Theologen Benedikt), der von Jesus gestifteten Kirche und Gott als dem immer und zutiefst Liebenden gewidmet. Die Weltkirche atmet seitdem die weit- und tiefgreifenden Gedanken dieses Kirchenlehrers (dem wohl auch in nicht allzu fernen Tagen dieser Titel offiziell verliehen werden wird).
In diesen römischen Tagen wurde der BKU-Delegation auch in vielen faszinierenden und neue Perspektiven und Horizonte erschießenden Gesprächen mit Gläubigen aus aller Welt klar, wie besorgt die Weltkirche auf den nationalkirchlichen deutschen synodalen Weg blickt und dessen Ansätzen den Spiegel der reichen Erkenntnisse von Benedikt vorhält. Fides et Ratio, ein unverkürzter Glaube gepaart mit auf Gott ausgerichteter menschlicher Vernunft, das waren für Benedikt zwei Seiten einer Medaille, die auf beiden Seiten den dreifaltigen Gott offenbart. Mit großer Hoffnung auf die Einheit der Kirche traten wir die Heimreise an.