Bei der Fachtagung „Wirtschaft und Entwicklung“ von Bund Katholischer Unternehmer (BKU) und Konrad Adenauer Stiftung ging es um die Chancen unternehmerischen Engagements für eine nachhaltige Entwicklung in Afrika.
Kernfragen
Welche Rolle können privatwirtschaftliches Handeln und Wertschöpfung vor Ort für nachhaltige Entwicklung in Afrika spielen? Welchen Herausforderungen sehen sich deutsche und afrikanische Unternehmen in dieser Hinsicht gegenüber? Und wo zeichnen sich potenzielle Zielkonflikte zwischen Gewinnorientierung und Entwicklungsabsicht ab? Das waren die Kernfragen, die die Veranstaltungsteilnehmer in Bonn miteinander erörterten.
"Chancenkontinent" Afrika
Joyce Njogu (Kenja Association of Manufactures) eröffnete die Tagung mit ihrer Keynote. Sie nannte Afrika einen „Chancenkontinent“ und betonte die Entwicklungsmöglichkeiten durch die Zusammenarbeit mit engagierten Unternehmen.
Der BKU Vorsitzende Prof. Dr. Dr. Ulrich Hemel machte deutlich, wie wichtig faire Partnerschaften und Investitionen in Afrika sind. „Afrika ist unser Nachbar – geographisch und geschichtlich“, erkläre Hemel. Afrika werde aktuell oftmals massiv unterschätzt. Die Soziale Marktwirtschaft nannte der BKU Vorsitzende als Friedensprojekt, das soziale und ökologische Mindeststandards garantiere.
Gröhe für Lieferkettengesetz
Der stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, Hermann Gröhe, verteidigte die Pläne der Bundesregierung für ein Lieferkettengesetz. Niemand wolle eine Gesetzgebung, die Investitionen verhindere und Unternehmen Garantien abverlange, die sie nicht erfüllen könnten.Die Präsidentin der Welthungerhilfe, Marlehn Thieme, appellierte an international agierende Unternehmen, nicht zu warten, bis der Staat sie zum Handeln zwinge. "Die Wirtschaft sollte sie selber entwickeln und sie auch flächendeckend umsetzen", forderte sie.
Nachhaltige Entwicklung fördern
Im Rahmen der Tagung präsentierte BKZ Mitglied Ulrich Busch das Engagement seines Unternehmens getINNOtized in Afrika und schilderte die Bedeutung von Start-ups und Entrepreneurship für die nachhaltige Entwicklung auf dem Kontinent. Bruno Wenn, Vorsitzender des Kuratoriums der AFOS-Stiftung, schilderte die Arbeit der AFOS Stiftung, insbesondere im Bereich Microfinanzen, in enger Zusammenarbeit mit Dr. Godwin Ehigiamusoe. Der Gründer & CEO der LAPO Microfinance Bank aus Nigeria berichtete in seiner Dinner-Speech über Mikrofinanzierung als essentiellen Baustein einer nachhaltigen Entwicklung.
Fotos:
Sabine Schößler/BKU
Nathalie Burkowski/KAS