Katholische Unternehmer aus dem Ruhrgebiet haben sich jetzt über die Logistik der Medikamente informiert: Wer ein Medikament braucht, geht zur Apotheke. Aber wie kommt die Apotheke an ihre Medikamente? Oft muss es schnell gehen. Medikamente dürfen nicht zu heiß und nicht zu kalt werden, sind lebenswichtig und hochkomplex. Eine hohe ethische Verantwortung geht einher mit einem hoch kommerziellen Markt.
Das sahen die Mitglieder des Bundes Katholischer Unternehmer (BKU) bei der NOWEDA-Apothekergenossenschaft in Essen hautnah: Selbstständige Apotheker hatten bei der Gründung von NOWEDA 1939 die Idee, mit Hilfe eines eigenen Wirtschaftsunternehmens Einkaufs-, Lagerungs- und Distributionsfunktionen selbst zu besorgen. NOWEDA lagert rund 160.000 verschiedene Arzneimittel und apothekenübliche Waren. Benötigt ein Patient ein Medikament, das die Apotheke nicht vorrätig hat, liefert NOWEDA es binnen kürzester Zeit – und das an rund 9.200 Apotheken deutschlandweit und rund viermal täglich.
4,7 Kilometer Förderband
Gebietsleiter Ralf Nöltgen führte die BKU-Mitgliedern auch an der modernen Förderbandanlage entlang, die 4,7 Kilometer umfasst. Auf ihr nehmen die NOWEDA-Transportbehälter automatisch ihren Weg zu den einzelnen Lagerplätzen. Beeindruckt waren die Teilnehmer auch davon, dass die Medikamente nicht nur sehr sorgfältig im Unternehmen gelagert werden, sondern auch gekühlt bzw. im jeweils erforderlichen Zustand zu den Apotheken transportiert werden, damit sie keinesfalls unsachgemäß beim Patienten ankommen.
Das Unternehmen bildet in den Berufen Groß- und Außenhandel, Lagerlogistik, Informatik und Mechatronik aus, setzt sich für soziale Projekte ein und hat eine Mitarbeitergenossenschaft gegründet, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in schwierigen Lebenslagen unterstützt: Hier wird ihnen anonym geholfen, einen KiTa-Platz zu finden, Betreuung für einen pflegebedürftigen Elternteil zu organisieren oder andere Herausforderungen des Alltags zu meistern.