„Jede Idee ist es wert, geprüft zu werden“: Einblicke in das METTEN-Geheimrezept

„Jede Idee ist es wert, geprüft zu werden“: Einblicke in das METTEN-Geheimrezept

Am 6. August 2024 fand die sechste Ausgabe des BKU-Abendgesprächs statt, bei dem Dr. Michael Metten, Geschäftsführer der METTEN Stein+Design GmbH & Co. KG, Einblicke in die nachhaltige Unternehmensphilosophie seines Familienunternehmens aus Overath gewährte. Moderiert wurde die Veranstaltung vom BKU-Vizevorsitzenden Andree Brüning, der die Diskussion zu den Kernthemen Produktinnovation, Energieeffizienz und Ressourceneffizienz leitete.

METTEN: Innovation aus Tradition und zementfreies Bauen

Dr. Michael Metten begann das Gespräch mit einem Rückblick auf die Erfolgsgeschichte seines Unternehmens, das seit über 80 Jahren besteht. Ein Beispiel für die Innovationskraft von METTEN ist der MeBa-Rasengitterstein, eine weltberühmte Idee des Unternehmens, die den Weg für weitere innovative Produkte ebnete. Heute zählt zu den Schlüsselprodukten unter anderem der „Umbriano“-Stein, der weltweit in 25 Ländern von 15 Lizenznehmern hergestellt wird.

Ein zentrales Thema des Abends war die Entwicklung des zementfreien Betonsteins EcoTerra, der 75 Prozent CO2 einspart. METTEN hat über 10 Jahre in Forschung und Entwicklung investiert, um dieses neuartige Bindemittel zu entwickeln, das ohne Zement auskommt und deutlich weniger CO2 ausstößt.

Die Zukunft des Betons und wettbewerbsfeindliche Ausschreibungen

Metten stellte die Frage in den Raum, ob es in 10 bis 15 Jahren noch sinnvoll sei, mit herkömmlichem Beton zu arbeiten, und machte deutlich, dass sein Unternehmen aktiv daran arbeitet, seine Grundrezepturen zu hinterfragen und nachhaltigere Alternativen zu entwickeln. Diese Innovationen seien aktuell zwar noch teuer, doch steigende CO2-Preise könnten in Zukunft zur Kostenangleichung beitragen.

In der Diskussion zeigte sich Metten auch kritisch gegenüber den steigenden bürokratischen Anforderungen durch ESG-Standards (Environmental, Social, and Governance). Er betonte, dass die Datengenerierung zur Einhaltung dieser Standards sehr zeitaufwendig sei. Dennoch erkennt er es als positiv an, dass öffentliche Bauvorhaben zunehmend auf CO2-Reduktion setzten, was den Einsatz nachhaltiger Technologien fördere.

Allerdings sei das Ausschreibungswesen oft innovationsfeindlich, da in vielen Fällen der billigste Anbieter den Zuschlag erhalte, was die Umsetzung von umweltfreundlichen Lösungen erschwere. Metten forderte stattdessen Projektstädte als Innovationshubs der Baubranche.

Licht und Schatten in der Entwicklung des deutschen Bauwesens

Metten prognostizierte zudem eine deutliche Verteuerung von Baumaterialien, insbesondere durch den erwarteten Anstieg des Zementpreises, der sich in den nächsten 15 Jahren vervierfachen könnte. Diese Entwicklung könnte, so Metten, das Bauen insgesamt teurer machen und zu einer weiteren Polarisierung zwischen Wohneigentum und Mietwohnungen führen, was erhebliche gesellschaftliche Verwerfungen nach sich ziehen könnte.

Er verwies auch darauf, dass das Vertrauen in deutsche Ingenieurleistungen im Ausland dennoch weiterhin sehr hoch sei. Insbesondere die Einhaltung deutscher DIN-Normen werde international geschätzt, was es seinem Unternehmen unter anderem ermögliche, nicht nur seine Produkte erfolgreich im Ausland zu vertreiben, sondern auch weltweit Geschäftspartner und Ableger zu gewinnen.

Die Idee des Einzelnen als Innovationsmotor

Schließlich hob Metten die Bedeutung christlicher Werte für die Unternehmensführung hervor, die seit 1986 fest in der Philosophie von METTEN verankert sind. Kreativität, Freiheit und Vertrauen seien die Grundpfeiler, die das Unternehmen prägten und es ermöglichten, innovative und unkonventionelle Ideen zu verfolgen, die über eine reine Effizienz-Orientierung hinausgehen – so etwa die Idee des zementfreien Betonsteins EcoTerra.

Zwar hatte die Entwicklung des Betonsteins in erster Linie nur auf die Lösung der fundamentalen Probleme in der Betonsteinbranche – und nicht primär auf die Ermöglichung klimaschonenden Bauens – abgezielt. Die offene Innovationskultur des Overather Familienunternehmens hatte sich dabei aber nebenbei auch als Schlüssel zur Nachhaltigkeit erwiesen.

Umso mehr hat Metten Recht, wenn er am Ende des Gesprächs betont: „Jede Idee ist es wert, geprüft zu werden.“ Damit gab er auch Andree Brüning, Moderator des Abendgesprächs und stellvertretender Vorsitzender des BKU, eine Steilvorlage, um an die Personalität als Grundpfeiler der katholischen Soziallehre zu erinnern. „Jede Idee, jeder Mensch ist es wert, geprüft zu werden“, bekräftigte Brüning.

Bild: METTEN stein + design

zurück

Bund Katholischer Unternehmer e.V.
Georgstr. 18 // 50676 Köln

E-Mail: service@bku.de
Telefon : 02 21 / 272 37 - 0
Dresden Görlitz Leipzig Magdeburg Berlin/ Brandenburg Mecklenburg Vorpommern Hamburg Hannover/Hidesheim Passau Regensburg München Freiburg Stuttgart Saar/ Trier Kurpfalz Augsburg Eichstätt Würzburg Bamberg Aschaffenburg Rhein-Main Fulda Koblenz Aachen Düsseldorf Köln Bonn Ruhrgebiet Paderborn Münster Osnabrück Erfurt