Probleme der Unternehmensnachfolge werden drängender

Seit einigen Jahren zeichnet sich ab, dass die Suche nach passenden Nachfolgelösungen in Unternehmen zunehmend schwieriger wird. „Unternehmen, die sich nicht rechtzeitig um eine gute Nachfolgelösung kümmern, droht häufig das Aus, wenn niemand aus der jüngeren Generation bereit ist, sich zu engagieren“ beschreibt der BKU Vorsitzende Prof. Dr. Dr. Ulrich Hemel. Die geburtenstarken Jahrgänge gingen jetzt zunehmend in Rente. Die für die Nachfolge in Frage kommenden Jahrgänge seien im Durchschnitt nur etwa zwei Drittel so stark. Bei dieser Generation hätten Themen wie Work-Life-Balance, Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Freizeit gegenüber früher deutlich an Bedeutung gewonnen. „Dadurch wird es nicht leichter, Frauen und Männer zu finden, die bereit sind, unternehmerische Verantwortung zu übernehmen“, so Hemel.

Im Bereich der Vermögensnachfolge sei ebenfalls festzustellen, dass immer mehr Menschen über erhebliche Vermögenswerte verfügen, für die beispielsweise wegen Kinderlosigkeit kein Nachfolger in Sicht ist. „Auch da ist es sinnvoll, Wege aufzuzeigen, wie ein Vermögen auch über den Tod hinaus zum Gewinn für die Gemeinschaft eingesetzt werden kann, ohne dass der Staat zum Erbe wird“, ergänzt der BKU Vorsitzende.

„Wir benötigen hier dringend innovative Lösungskonzepte, um Unternehmen erfolgreich in die Zukunft zu führen und auch Arbeitsplätze zu erhalten“, erklärt Hemel. Unternehmertum müsse sich wieder stärker lohnen und Innovations- und Risikofreude junger Menschen gestärkt werden. „Wir brauchen eine breite gesellschaftliche Kampagne für ein Unternehmertum, das unser Gemeinwohl wesentlich gestaltet.“

Der Bund Katholischer Unternehmer wird sich in einem neu gegründeten Arbeitskreis jetzt mit diesen drängenden wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und rechtlichen Fragen befassen. Der Arbeitskreis „Nachfolge“ soll eine Situationsanalyse durchführen und die Problemfelder kompetent benennen, um praktische Hilfsangebote und politische Forderungen zu entwickeln. Dabei nehme der BKU nicht allein die Unternehmensnachfolge in den Blick, sondern schaue auch auf Vermögensnachfolge und die Nachfolge für gemeinnützige Stiftungen und Vereine.

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