Unternehmen schaffen Gemeinwohl
„Das Bild von Unternehmerinnen und Unternehmern, die nur nach persönlichem Erfolg und Gewinn streben und dabei nicht die Gesellschaft im Blick haben, ist falsch. Sie sind vielmehr verantwortliche Akteure der Zivilgesellschaft und tragen entscheidend zum Gemeinwohl unserer Gesellschaft bei“, betont der Vorsitzende des Bundes Katholischer Unternehmer (BKU), Ulrich Hemel.
Der BKU begrüßt die Renaissance des Gemeinwohlbegriffs in der öffentlichen Debatte. In Zeiten vielfältiger Krisen von der Pandemie bis zu Unterbrechungen globaler Lieferketten, von der digitalen Transformation bis zu politischen Spannungen in einer zunehmend multi-polaren Welt werde klar, dass eine moderne Gesellschaft auf einen Grundkonsens im Hinblick auf das Gemeinwohl angewiesen sei, um eine hohe Lebensqualität in Frieden und Wohlstand zu gewährleisten.
Der Unternehmerverband setzt sich im Jahre 2022 intensiv mit dem Thema „unternehmerisch Gemeinwohl schaffen“ auseinander und hat zentrale Thesen dazu entwickelt, wie man dieses Vorhaben in der heutigen Zeit gestalten und umsetzen kann. Für den BKU spielt die Soziale Marktwirtschaft dabei eine entscheidende Rolle. Er versteht sie als gesellschaftliches Friedensprojekt, weil sie neben dem Prinzip des freien Wettbewerbs die Gemeinwohlorientierung in ihrem Institutionensystem fest verankert. Sozial werde die Marktwirtschaft nicht erst, wenn der Staat wirtschaftliche Gewinn umverteile und reinvestiere. „Zur Sozialen Marktwirtschaft gehören vielfältige Formen der selbstbestimmten Mitwirkung und Verantwortung durch Unternehmen und Gewerkschaften im Rahmen der Sozialpartnerschaft“, betont Hemel. Für den BKU sind die Prinzipien der Christlichen Soziallehre Eckpfeiler der Sozialen Marktwirtschaft. „Sie beschreiben das gemeinwohlorientierte Unternehmertum unter dem Anspruch sozialer Gerechtigkeit.“
Unternehmen seien durch die Übernahme von Risiken und unternehmerische Innovation wichtige Treiber von Veränderungen, die das Gemeinwohl fördern. Unternehmerische Kreativität trage dazu bei, die Nachhaltigkeitsziele der deutschen und internationalen Politik zu realisieren. „Unternehmerinnen und Unternehmer schaffen Arbeitsplätze und Einkommen zu fairen Bedingungen – und zwar auch außerhalb der großen Wirtschaftszentren“, ergänzt der BKU Vorsitzende. Daneben seien sie wichtige Orte der Aus- und Weiterbildung. So ermöglichten sie die Entfaltung von Talenten und böten Möglichkeiten zur Selbstentfaltung.
Durch die Zahlung von Steuern tragen Unternehmen in vielfältiger Weise dazu bei, dass der Staat handlungsfähig bleibt und Leistungen auch für das Wohl der Allgemeinheit erbringen kann. Hier fordert der BKU allerdings eine faire Lastenteilung zwischen allen unternehmerischen Steuerzahlern, gerade auch im Blick auf eine internationale Mindestbesteuerung von Konzernen.
Die Thesen des BKU zum Jahresthema „Unternehmerisch Gemeinwohl schaffen“ findet man hier als PDF-Datei.
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