Die Klosterbibliothek im Benediktinerstift Admont gilt als die größte ihrer Art. Bild: unsplash/Andreas *****
Naturwissenschaft und Glaube im Dialog: Beim Jahresausklang der DG Rottenburg-Stuttgart erläuterte Prof. Dr. Müther, em. Professor für Theoretische Physik und katholisch engagiert, die Grenzen der Wissenschaft bei Sinnfragen, während Dr. Brügmann, Ärztin und Leiterin humanitärer Projekte in Haiti, von ihrer Arbeit im „most failing state“ berichtete.
Immer neue Erkenntnisse der Naturwissenschaften zur Entstehung der Welt stellen die Bilder in Frage, die uns die Bibel vermittelt. Deshalb bat die DG Prof. Dr. Müther am 6.12.2024 zu einem Impulsvortrag zum Thema Naturwissenschaft und Religion in die neue Stadtbibliothek von Rottenburg.
Prof. Dr. Müther ist em. Professor für Theoretische Physik an der Universität Tübingen und ehem. Prorektor Forschung der Universität Tübingen, aber auch engagiert in der katholischen Kirche. In seinem faszinierenden Vortrag zeigte er, wie die Naturwissenschaft schon viele Fragen zur Entstehung und Entwicklung unseres Kosmos beantwortet hat und sicher noch beantworten wird.
Bild: Müther
Allerdings hat sie keine Antwort auf existentielle Sinnfragen wie: Warum ist etwas und nicht nichts? Was ist der Sinn des Lebens im Allgemeinen und meines Leben im Besonderen? Der Dialog zwischen der Wissenschaft und den Religionen ist dennoch fruchtbar und für die Religionen unerlässlich, damit die „religiösen Bilder“ weiterentwickelt werden können, Toleranz geübt und eine Basis für den interreligiösen Austausch entstehen kann.
„Überraschungsgast“ des Abends war Frau Dr. Brügmann. Frau Dr. Brügmann ist Ärztin und in vielen Funktionen in Haiti als „CEO“ eines Waisenhauses, einer Schule und einer Krankenstation aktiv. Haiti ist wahrscheinlich über die letzten 50 Jahre der „most failing state“ weltweit gewesen. Besserung zeichnet sich nicht ab, wie gerade der Bandenmord in Port-au-Prince deutlich machte. Frau Dr. Brügmann vermittelte den Anwesenden aber, wie sogar in einem solchen Umfeld ohne staatliche Strukturen, verrotteter Infrastruktur und durch Bandengewalt getrieben ein Licht in das Dunkel gebracht werden kann.
Bild: https://www.menkontre.com/
Wer mehr wissen und vielleicht sogar spenden will, kann dies auf der Website des Vereins, der Frau Dr. Brügmann unterstützt: www.menkontre.de
Mit viel „food for thought” ausgestattet, ging es dann zum Ausklang in das Landgasthaus Kaiser, wo eine Bedienung (irrtümlicherweise) meinte, unter den Mitgliedern den neuen Rottenburger Bischof zu erkennen. Ein Zeichen?
Dr. Bernhard Schirmers, DG Rottenburg-Stuttgart