BKU Kamingespräch in der Abtei
Im Rahmen des regelmäßig stattfindenden Kamingesprächs in der Abtei befassten sich jetzt einige Mitglieder des BKU (Bund katholischer Unternehmer) mit dem Thema „Santa cosa masserizia - kleine Tugendlehre für Oikonome“ oder: „Was unterscheidet das Sparen von der Sparsamkeit?“. Hierzu gab Pater Dr. Rudolf Hein, Prämonstratenser und Privatdozent für Moraltheologie an der philosophisch-theologischen Hochschule Münster einen Input.
Zusammen mit der Vorsitzenden der BKU DG Ruhrgebiet, Elisabeth Schulte, begrüßte der geistliche Berater des BKU, Pater Tobias, die Gäste und den Referenten Pater Rudolf im Kaminzimmer der Abtei Hamborn, Duisburg.
Auf das hoch aktuelle Thema ging Pater Rudolf an Hand des Buches von Leon Battista Alberti aus dem Jahr 1434 ein. Dieser sprach sich mit Blick auf erfolgreiche Familiendynastien dafür aus, vom Vermögen bzw. Einkommen nur so viel wie nötig zu verwenden und das, was übrig bleibt, aufzubewahren. Wichtige Prinzipien waren für ihn Effizienz, Genügsamkeit, Vorsorge, Stabilität, Kontrolle und Qualität.
Schon für Alberti war klar, dass die Sparsamkeit ohne Fürsorge und Vorsorge, also ohne Verantwortung für die Familie, zum Geiz mutiert, während ausufernder Konsum Verschwendung bedeutet, die er ebenfalls ablehnt. Alberti machte bereits im 15. Jh. deutlich, dass Familiendynastien dann Erfolg haben, wenn sie langfristig und verantwortungsvoll denken und leben. Dabei bezieht sich Sparsamkeit auf die ganze Schöpfung Gottes, also auch Seele, Leib und Zeit.
Die lebendige Diskussion spann sich von der Antike bis zur Gegenwart und stellte klar, wie wichtig gerade heute die Sparsamkeit, das Maßhalten ist, sei es mit Geld, aber auch mit Ressourcen mit Blick auf die Umwelt. Wichtig ist Sparsamkeit als Vorsorge, sei es Altersvorsorge oder Investitionen in die Zukunft, wobei die Bürger in das Geld Vertrauen haben müssen, damit es akzeptiert wird. Die Sparsamkeit wird bei manchen Menschen auch zum Geiz, aber sie hat in Zeiten von Minus-Zinsen keinen Reiz.