Sommerliche Mittagstafel im International Club Berlin. Foto Norman Gebauer

Hören oder twittern

Bei sommerlichem Wetter servierten am 14. Juli 2020 zwölf Stand-Up Keynote-Speaker anlässlich der monatlich stattfindenden „Unternehmerischen BKU-Mittagstafel" wieder sehr persönliche Reflexionen. Dieses Mal unter der Leitfrage: „Das hörende Herz – Heute nur noch etwas für Weicheier?"

Die Reise führte zunächst in die arabische Welt von 1001 Nacht. Kalif Harun al-Raschid, eine der größten, aber nicht unumstrittenen Herrschergestalten der arabischen Geschichte, tritt in der Märchensammlung von 1001 Nacht als Idealbild des weisen und gerechten Kalifen auf. Er mischte sich des Nachts verkleidet unter die Leute und hörte sich um, was sie sich gegenseitig erzählten. So erfuhr er viel mehr über das Leben seines Volkes als ihm seine Minister und Berater berichteten. Das Harun-al-Raschid-Prinzip dabei: Hören.

„Aktives Zuhören“ zielt auf den Anderen, das Gegenüber. „Zuhören“ oder auch „Hinhören“ sind sowohl im Umgang mit Kunden, Kollegen, Investoren und Geschäftspartnern, aber auch im Ehrenamt, der Seelsorge oder im Privatleben wichtig. Wie schön ist es immer wieder, wenn ein Gesprächspartner zum Ausdruck bringt: „Hier bin ich richtig. Ich fühle mich verstanden. Ich vertraue meinem Gegenüber. Hier möchte ich bleiben."

„Hören“ kann aber auch auf uns selbst gerichtet sein als „Hören auf“, besonders in Situationen, in denen man auf andere hört. Auf den Ratschlag eines guten Freundes, auf einen Vorschlag eines Beraters, auf den Aktientipp eines Freundes, auf den gut gemeinten Hinweis des Ehepartners. Der Weise zeichnet sich dadurch aus, dass er auf die richtigen Ratgeber hört.

Weisheit liegt darin zu erkennen, wann „Zuhören“ und wann „Hören auf“ angebracht sind. Gute Kommunikation zeichnet sich durch das permanente wechselseitige Feintunen von Sender und Empfänger aus. Gerade Unternehmer und Entscheider tun sich zuweilen schwer damit; das Monologisieren und Erteilen von Anweisungen erscheint oft der einfachere Weg zu sein. Und Twitter und andere Medien verleiten immer wieder dazu, vorschnell noch mal einen „Rauszuhauen“.

Ein „Hörendes Herz“ erbat sich König Salomo von Gott, als er im Traum einen Wunsch frei hatte. Salomo wünschte sich die Fähigkeit zu hören, um nicht zu überhören. Er wird im Buch der Sprüche zitiert: „Gibt einer Antwort, bevor er gehört hat, ist es Torheit und Schande für ihn“.

Die „Mittagstischler" waren sich einig: die Fähigkeit „hören“ zu können ist eine der Grundvoraussetzungen für den Aufbau von Vertrauen. Im Arabischen gibt es allein 42 verschiedene Worte für Vertrauen.

Wir laden ein zur nächsten „Unternehmerischen Mittagstafel“ im International Club Berlin (ICB) am 11. August um 12:30 Uhr, um über den Kitt zu sprechen, der die Räder unserer Unternehmen zusammenhält: Vertrauen! Seien Sie eine/r der 3-Minuten Stand-Up Keynote-Speaker und lassen sich von den anderen inspirieren, dann Ihr kurzes Statement  zum Thema: „Kontrollierst Du noch oder vertraust Du schon?“ in der Runde zu platzieren - wir freuen uns auf Sie!

Text: Ansgar Elfgen | Foto: Norman Gebauer und Jan-Philipp Görtz


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