Bild: v.l.n.r. Prof. Dr. Alexander Lorz, Clemens Nebel, Dr. Dr. Kai Witzel
Bei einem inspirierenden Vortrag in Fulda stellte der hessische Staatsminister Prof. Dr. Alexander Lorz die Bedeutung des christlichen Menschenbildes in der Wirtschaft dar und unterstrich die Rolle der Schuldenbremse für Generationengerechtigkeit.
Startup, Steuer und Schuldenbremse auf einem Bierdeckel – das war der Vortragstitel, den der Vorsitzende der Diözesangruppe Fulda des Bundes Katholischer Unternehmer (BKU), PD Dr. Dr. Kai Witzel, mit dem hessischen Staatsminister Prof. Dr. Alexander Lorz vereinbart hatte. Wie es zu diesem etwas ungewöhnlichen Titel kam, erläuterte Witzel in seiner kurzen Begrüßungsansprache: Der war entstanden, als der Finanzminister in Fulda zu Gast war und sich im Anschluss an seinen Vortrag noch Zeit für ausführliche Gespräche genommen hatte. Bei einem Glas Bier natürlich.
In seinem kurzweiligen Vortrag ging Lorz nicht nur auf alle Themen ein, sondern betonte gegenüber den zahlreich anwesenden Mitgliedern des BKU auch, wie wichtig das christliche Menschenbild gerade in Wirtschaftsfragen ist. Bezogen auf die Schuldenbremse heiße dies etwa, dass eine Überschuldung nichts anderes bedeute, als dass die jetzt lebende Generation ihren hohen Lebensstandard auf Kosten der nachfolgenden Generationen zu erhalten strebe. Das sei mit dem Konzept der Generationengerechtigkeit nicht zu vereinbaren, Gerechtigkeit aber einer der Grundpfeiler christlicher Ethik.
Die anschließende Diskussion wurde vom Sprecher der Diözesangruppen und Vorsitzenden der BKU-Diözesangruppe Frankfurt, Clemens Nebel, moderiert. Lorz nahm sich ausführlich Zeit, auf die Fragen der Teilnehmer zu antworten. Auch wenn diese kritisch waren, wie die Fragen zur – für die deutsche Wirtschaft schwierigen – Chinapolitik der CDU-geführten Landes- und Bundesregierungen. Auch auf originelle Vorschläge wie die Möglichkeit, die Hälfte der Steuern an ein Projekt zu zahlen, mit dem die Ministerien sich um die Steuerzahlungen der Bürger bewerben, antwortete Lorz mit Interesse und Sachverstand.
Die Veranstaltung war ausgesprochen gut besucht, auch aus den Diözesangruppen Koblenz, Bonn und Berlin waren Teilnehmer angereist. Das Konzept aus gemeinsamem Imbiss, Impulsvortrag mit Diskussion und anschließendem geselligen Beisammensein, das vom Mitveranstalter übernommen worden war, hat sich als überaus gewinnbringend erwiesen. Der Ort der gemeinsam mit der Valere-Akademie organisierten Veranstaltung, das b’mine Hotel am Flughafen Frankfurt mit seiner spektakulären Rooftop-Bar, bot dafür einen wunderbaren Rahmen.
Cornelia Kaminski für die DGs Rhein-Main und Fulda