Haben wir einen Grund Ostern zu feiern? Nicht, weil es ein Kult ist, ein Ritus, der ungefragt in jedem Jahr dazugehört. Nicht, weil Ostern nur eine große, gewaltige Geschichte ist, die aus Gewohnheit und Tradition gefeiert, allmählich langweilig ist. Das ist nicht Ostern!
Aachen - Ostern hat für mich als Christ wenig mit Geschichte zu tun und kaum etwas mit Erinnerung. Sicher, am Karfreitag geht es um Jesus. Es geht um Jesu Tod, zuallererst geht es aber um unser um mein Sterben. Da ist der Karfreitag dann alles andere als eine Wiederholung.
Es ist eine Probe für den Ernstfall, vielleicht sogar schon eine Generalprobe. Da läuft nicht irgendein Film ab, denn der Film wird gerade erst produziert. Er handelt von unserer Gegenwart und unserer Zukunft.
Ostern macht uns Christen deutlich: Gott hält uns in Händen, er trägt unser Leben selbst durch den Tod hindurch. Er möchte unser Leben und nicht den Tod.
Ostern ist das Fest der Vorfreude auf unsere eigene Auferstehung.
Karwoche und Ostern gehören zum Drehbuch unseres Lebens. Der Film ist noch gar nicht abgedreht, er entsteht in diesem Augenblick. Wer das realisiert, der erahnt, wie spannend und ergreifend die Kar- und Ostertage in Wirklichkeit sind.
Sie sind eine gewaltige Herausforderung, denn die Leinwand ist unser Leben. Ostern feiern heißt für uns Christen, uns aufs Neue des Drehplans zu versichern, uns vor Augen zu halten, dass – egal in welcher Szene wir stecken, ob „Hosanna“ oder „Kreuzige ihn“ – dass am Ende ein Happyend stehen wird.
Ungewiss ist, ob wir unsere Rolle meistern. Für Spannung und Gefühl ist allemal gesorgt. Gott selbst ist der Produzent und sein Geist führt die Regie. Die Hauptrolle spielen wir, Du, Sie und ich.
Eine gesegnete und frohe Osterzeit wünscht
die DG Aachen