Mitten in einer politisch brisanten Woche beleuchtete Prof. Dr. Schwartz beim Unternehmerabend der BKU-Diözesangruppe Augsburg in seinem Vortrag „Europas geistiges Fundament im Wandel der Zeit“ die prägenden Einflüsse des Christentums auf Europas Geistesgeschichte. Dabei warnte er vor der Gefahr, dass Krisen das Verantwortungsbewusstsein der Menschen schwächen könnten.
Mit Blick auf die Wahlen in den USA am 5.11. 2024 und in Erwartung einer demzufolge spannenden Woche hatte die BKU-Diözesangruppe Augsburg zu einem Unternehmerabend mit einem Vortrag mit dem Titel „Europas geistiges Fundament im Wandel der Zeit“ von Prof. Dr. Schwartz, Hauptgeschäftsführer von Renovabis, dem Osteuropa-Hilfswerk der Deutschen Katholiken, geladen.
Dass die Woche sich dann in Folge des Zerbrechens der deutschen Bundesregierung deutlich „interessanter“ gestaltet hatte, als ursprünglich erwartet, erweiterte den Spannungsbogen und eröffnete insbesondere auch mit Blick auf den Titel des Vortrages interessante Themen für die Diskussion, auch lange nach Ende des Vortrages und der sich unmittelbar anschließenden Fragerunde.
Verantwortung in der Krise und vom Mythos zum Logos
Obwohl Prof. Schwartz betonte, dass das Thema eigentlich Stoff für einen mehrsemestrigen Vorlesungszyklus böte, führte er die Teilnehmer in beeindruckender Weise in ca. 30 Minuten durch die Europäische Geistesgeschichte. Mit Blick auf die aktuellen Krisen in Welt, wies er darauf hin, dass er eine große Gefahr in der starken Betonung des Blicks auf die Krisen sieht, da eine Krise den Menschen das Gefühl vermitteln würde, „der Verantwortung [für das eigene Leben] enthoben“ zu sein.
Ein wesentlicher Kerngedanke aus dem Vortrag von Prof. Schwartz sei hier noch erwähnt: Die wichtige Weichenstellung, die nicht zuletzt durch das Christentum vorangetrieben worden war, in Bezug auf das geistige Fundament Europas stellte der Wandel vom „Mythos“ zum „Logos“ dar. Der Mythos (Mythologie) versucht Vergangenes zu erklären, wohingegen der Einfluss des Logos den Blick in die Zukunft richtet und zu dem Wunsch führt, „gestaltend“ tätig zu werden.
Anregender Austausch und potenzielle Neumitglieder
Alle weiteren erwähnenswerten Aspekte des hochinteressanten Vortrages kurz zusammenzufassen, würde den Rahmen dieser Kurzdarstellung bei Weitem sprengen.
Im Anschluss an den Vortrag stand Prof. Schwartz den Teilnehmern dankenswerterweise trotz eines Anschlusstermins noch ausgiebig für Fragen zur Verfügung, bevor der Abend mit anregenden Gesprächen der Teilnehmer untereinander seinen Ausklang fand.
Unter den ca. 25 Teilnehmern befanden sich auch einige Gäste bzw. Interessenten, so dass die Veranstaltung auch einen Beitrag geliefert haben dürfte, neue Mitglieder für den BKU zu gewinnen.
Michael Fuchs, DG AUGSBURG