Das Weltgeschehen hat deutlich gemacht, dass die liberale Gesellschaft gegenüber totalitären Herausforderungen widerstandsfähiger werden muss. Aber wie soll die liberale Gesellschaft das tun? Der Sozialethiker Elmar Nass stellt in diesem wegweisenden Werk die ethischen und anthropologischen Grundlagen einer freiheitlichen Gesellschaftsordnung innerhalb eines christlichen Menschen- und Gesellschaftsbildes in ökumenischem Geist vor. Damit lässt Nass die lange vernachlässigte Ordnungsethikdiskussion wieder aufleben.
Christliche Grundlagen und Ansprüche werden derzeit mit alternativen sozialethischen Konzepten aus anderen Religionen, Traditionen und Sozialphilosophien konfrontiert. Nass argumentiert, dass die christliche Sozialethik eine entscheidende Rolle zu spielen hat, wenn sie die Welt einbezieht.
Nass diskutiert anschaulich grundlegende und konkrete gesellschaftliche Herausforderungen für Menschenwürde, Freiheit und Gerechtigkeit (wie Frieden, Bewahrung der Schöpfung, Euthanasie, Familie, soziale Gerechtigkeit, Digitalisierung, Verhaltensökonomie u.v.m.) im Lichte der dreifachen christlichen Verantwortung (vorher Gott, vor sich selbst, voreinander). Er artikuliert ethische Orientierungen, die sich klar aus einem christlichen Wertefundament ableiten.
Die von Nass vorgestellte christliche Sozialethik ist eine transparente Werteschablone, die auf immer neue Herausforderungen in Gegenwart und Zukunft angewendet werden kann. Mit diesem Verständnis von gesellschaftlicher Verantwortung können so unter anderem Fragen zu Rassismus, Migration, Gender und Sexualität, Umwelt, Gesundheit und Pandemien angegangen und beantwortet werden.
Das Buch ist in englischer Sprache erschienen.