In der Benediktinerabtei konnten die Gäste vom BKU am Klosteralltag, an der Liturgie und den Mahlzeiten der Mönche teilnehmen. Der Geistliche Berater der DG Münster, Pfarrer Dr. Christian Stenz, hatte zusammen mit den Benediktinern ein interessantes Programm entwickelt.
Zukunft der Kirche
In einer Gesprächsrunde zur Zukunft der Kirche erläuterte P. Professor Elmar Salmann, der etwa 30 Jahre in Rom gelehrt hat, seine Erkenntnisse und Beobachtungen zu diesem komplexen Thema. Es ging ihm dabei um Denkanstöße und nicht um Meinungsäußerungen, die er eindringlich aber auch mit einem Augenzwinkern vortrug: „Unser Horizont ist zu klein – mit unseren Facetten- und Insektenaugen sehen wir nicht alles und sind den Großmutationen, die sich hinter unserem Rücken abspielen, seelisch nur schwer gewachsen. Entstanden ist der demokratische Mensch. Die Kirche hat diese Veränderungen nicht angemessen gewürdigt. Die Institutionen wandeln sich und werden unterlaufen, nicht nur die Kirche: Parteien werden zu Bewegungen, „die Straße“ ist mächtiger geworden, der Journalismus verliert an Relevanz. Banken, Wirtschaft, Handel und Konsum verändern sich durch die Digitalisierung. Die Unmittelbarkeit aller Kommunikation beeinflusst die Welt und ermöglicht starken Männern – „Harlekinen“ – an die Macht zu kommen. Heute sehen wir eine „lukanische Kirche“ mit Schwerpunkten auf Frauen, Kindern, Armen und Barmherzigkeit. Sie wandelt sich von einer europäischen zu einer bunten weltkirchlichen Organisation mit regionalen Lösungen. Das Papstamt hält all das zusammen.“
Hinter Klostermauern
Bruder Heinrich führte die Gruppe am Samstagvormittag durch das Kloster und erzählte von der ca. 1.500-jährigen Geschichte der Benediktiner, von ihren Werten und den Regeln in den Klostergemeinschaften. Dabei konnten die Gäste vom BKU auch hinter die Kulissen schauen und beispielsweise die Sakristei und die Bibliothek besichtigen.
Die Orgel der Abteikirche
Pater Ralph Greis führte zum Abschluss der Besinnungstage die just renovierte und um ein Glockenspiel erweiterte Konzertorgel in der Abteikirche vor und spielte beeindruckende Auszüge aus der Orgelfantasie von Franz Liszt „Ad nos, ad salutarem undam“.
Die Mitglieder des BKU waren sich einig: im kommenden Jahr wird es wieder Besinnungstage im Kloster Gerleve geben.