Nach einer Heiligen Messe in St Elisabeth versammelten sich 30 Mitglieder und Gäste im Einkehrhaus St. Vinzenz bei Speis und Trank, um einen Vortrag beizuwohnen, der es in sich hatte. Gemäß dem Motto: "Scheuen Sie sich nicht, auch aus persönlicher Erfahrung zu sprechen; in vielen Fällen werden solch' verletzliche Momente ein Schlüssel sein, der ein verhärtetes Herz öffnet.“, berichtete Dr. Heipertz, der auf 25 Jahre politischer Aktivität und eine beeindruckende Beamtenkarriere im Bundesministerium der Finanzen zurückblickt, von seinen Erfahrungen in der Berliner Politik in den vergangenen zehn Jahren. Heipertz analysierte auch selbstkritisch den eigenen Drang, „das Ruder doch noch herumzureissen“ und in möglichst jedweder Konstellation politische Mitverantwortung zu übernehmen. Nach einigen persönlichen Enttäuschungen in diesem Zusammenhang erfuhr er dann bei Exerzitien durch einen Hinweis auf Jeremia 20, 4-6 eine Interpretation seiner Erlebnisse, die ihn zutiefst berührte und sein weiteres Handeln prägte. Nicht-christliches Regieren - gleichwohl im Namen Christi - wird, so Heipertz, nicht von Erfolg gekrönt sein und scheitern, auch wenn sich einstellende Konsequenzen zunächst unabänderlich erscheinen mögen. Diese Einsicht, die auch durch das Verlesen der Bibelstelle noch einmal verdeutlicht wurde, hinterliess einen tiefen Eindruck bei dem Publikum und löste eine lebhafte und von allen Anwesenden als bereichernd und auch notwendig empfundene Diskussion aus. Dabei ging es wesentlich um die Frage, wie wir eine spirituelle, gesellschaftliche und letztlich auch politische Antwort auf die Krise unserer Zeit finden können. Wir freuen uns über den gelungenen Abend und danken Dr. Heipertz für sein Engagement sowie allen Freundinnen und Freunden für das Dabeisein und intensiv engagierte Mitdiskutieren.
Text: Jan-Philipp Görtz | Foto: Norman Gebauer
